Wirtschaftsnobelpreisträger Stiglitz: "Euro-Krise nicht vorbei."
Archivmeldung vom 16.09.2015
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.09.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer US-amerikanische Wirtschaftsnobelpreisträger Joseph Stiglitz hält die Schuldenkrise in Europa auch nach der jüngsten Rettung Griechenlands noch lange nicht für überstanden. "Die Euro-Krise ist keineswegs vorbei. Die Lage in Griechenland wird sich weiter verschlechtern, den anderen Krisenländern wird es nur wenig besser gehen", sagte der Wirtschaftsprofessor der Columbia Universty in New York in einem Gespräch mit dem "Handelsblatt".
Zugleich übte Stiglitz scharfe Kritik an der Sparpolitik von Bundesfinanzminister Schäuble. "Ein Ökonom würde verstehen, dass eine Austeritätspolitik tödlich endet", sagte Stiglitz. Aber Schäuble sei eben kein Ökonom, sondern poche darauf, dass jeder sich an die Regeln halten müsse. "Wenn jedoch die Regeln falsch sind, kann das desaströse Konsequenzen haben", warnte der ehemalige Chefökonom der Weltbank.
Stiglitz sprach sich zugleich gegen eine Zinserhöhung durch die amerikanische Notenbank an diesem Donnerstag aus. "Es gibt keine Inflation, und die Arbeitslosigkeit ist viel höher als die ausgewiesenen 5,1 Prozent. Es gibt also keinen Grund, jetzt die Zinsen zu erhöhen." Die Fed solle sich lieber darum kümmern, dass die enorme Liquidität der Realwirtschaft zu gute komme und nicht für Spekulationen genutzt werde.
Dow-Jones-Index legt zu - Anleger wetten gegen Zinserhöhung
Der Dow hat am Dienstag zugelegt. Zum Handelsende in New York wurde der Index mit 16.599,85 Punkten berechnet, ein Plus in Höhe von 1,40 Prozent im Vergleich zum vorherigen Handelstag. Wenige Minuten zuvor war der breiter gefasste S&P 500 mit 1.978,11 Punkten im Plus gewesen (+1,28 Prozent), die Technologiebörse Nasdaq berechnete den Nasdaq 100 zu diesem Zeitpunkt mit 4.360,28 Punkten (+1,20 Prozent).
Wegen enttäuschender Konjunkturdaten aus dem Empire-State-Index gehen viele Anleger davon aus, dass es diese Woche keine Zinserhöhung der Fed geben wird.
Der Nikkei-Index hatte zuletzt zugelegt und mit einem Stand von 18.026,48 Punkten geschlossen (+0,34 Prozent).
Die europäische Gemeinschaftswährung tendierte am Dienstagabend schwächer. Ein Euro kostete 1,1270 US-Dollar (-0,41 Prozent).
Der Goldpreis ließ nach, am Abend wurden für eine Feinunze 1.105,54 US-Dollar gezahlt (-0,29 Prozent). Das entspricht einem Preis von 31,54 Euro pro Gramm.
Ein Fass der Nordsee-Sorte Brent kostete am Dienstagabend 47,89 US-Dollar (+0,85 Prozent).
Quelle: dts Nachrichtenagentur