Lambsdorff kritisiert US-Entscheidung zum Iran-Deal
Archivmeldung vom 09.05.2018
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Freigeschaltet durch André OttFDP-Fraktionsvize Alexander Graf Lambsdorff hat Kritik an der US-Entscheidung geübt, sich aus dem Atomdeal mit dem Iran zurückzuziehen. "Der Schritt der USA gefährdet ohne Frage die Sicherheit im Nahen Osten", sagte Lambsdorff der "Welt" (Online-Ausgabe). Das Abkommen habe für Stabilität gesorgt, indem es die Nuklearisierung des Mittleren und Nahen Ostens eingeschränkt habe. Trumps Rückzug stelle diese Entwicklung jetzt in Frage.
Das Atom-Abkommen sei noch sehr jung gewesen, "dass sich die USA derart schnell zurückziehen, wirft schwierige Fragen in Hinblick auf die Verlässlichkeit der USA auf". Lambsdorff wies zudem die Kritik von US-Präsident Donald Trump an dem Abkommen zurück. Beim Thema Uran-Anreicherung scheine der "Informationsstand des Präsidenten nicht der allerbeste zu sein". Außerdem würde von Seiten der USA ausgeblendet, dass der Iran "massive Konzessionen im Rahmen des Nuklearabkommens" gemacht habe. In den nächsten Monaten komme laut Lambsdorff auf die Europäischen Union und den Europäischen Auswärtigen Dienst eine "Führungsrolle" zu. Die EU müsse jetzt "schnell und unmittelbar" mit Russland, China, aber auch mit dem Iran ins Gespräch. Ziel dabei müsse sein, "die Inspektionen durch die Internationale Atomenergiebehörde aufrecht zu erhalten".
Quelle: dts Nachrichtenagentur