Gaddafis Sohn flieht umgehend nach Freilassung in die Türkei
Archivmeldung vom 06.09.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittSaadi Gaddafi, der jüngere Sohn des ehemaligen libyschen Staatschefs Muammar al-Gaddafi, der bei einem Aufstand im Jahr 2011 gestürzt und brutal ermordet wurde, ist aus dem Gefängnis entlassen worden und aus Sicherheitsgründen umgehend in die Türkei geflohen. Darüber berichtet der libysche TV-Sender „Al-Hadath“ am Montag.
Weiter ist auf der deutschen Webseite des russischen online Magazins "SNA News " zu lesen: "Abdelhamid Dbeibah, der Ministerpräsident der libyschen Übergangsregierung, teilte in einem Tweet am frühen Montag mit, dass der 48-jährige Saadi Gaddafi in Übereinstimmung mit einem früheren Gerichtsbeschluss freigelassen worden sei. Er flog sofort nach Istanbul. Saadi Gaddafi, der während der Führung seines Vaters als Profifußballer bekannt war, floh während des von der Nato unterstützten Aufstands ins benachbarte Niger, wurde aber 2014 an die neuen Machthaber in Libyen ausgeliefert. Er wurde wegen Verbrechen gegen Demonstranten 2011 und des Mordes am Trainer der libyschen Fußballmannschaft Al-Ittihad 2005 angeklagt und verbrachte mehrere Jahre im Gefängnis in Tripolis. 2018 wurde er im Mordfall freigesprochen. Welcher Fall mit dem Freispruch vom Juni dieses Jahres verbunden ist, wurde nicht angegeben.Saadi war in der Saison 2001/02 der beste Torschützer der libyschen Meisterschaft, 2003-2007 spielte er in italienischen Vereinen, betrat in dieser Zeit jedoch nur zweimal das Feld.
Laut dem TV-Sender "Al-Hadath" sei Saadi zusammen mit anderen ehemaligen Vertretern des gestürzten Regimes freigelassen worden. Gleichzeitig steht sein Bruder Seif al-Islam weiterhin unter Hausarrest, obwohl alle Anklagen gegen ihn offiziell fallengelassen wurden. Medienberichten zufolge könnte Seif al-Islam bei den für Dezember angesetzten Präsidentenwahlen in Libyen antreten. Während des Aufstands wurden drei der sieben Söhne von Muammar al-Gaddafi getötet und das Land ist seitdem im Chaos versunken, wobei rivalisierende Fraktionen um die Macht wetteifern."
Quelle: SNA News (Deutschland)