Moskau erlässt Pjöngjang acht Mrd. Euro Schulden
Archivmeldung vom 19.09.2012
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittRussland hat sich dazu durchgerungen, dem international isolierten Nordkorea beinahe alle seine Schulden zu erlassen. Konkret verzichtet Moskau mit diesem Schritt auf rund elf Mrd. Dollar. Die Summe entspricht umgerechnet 8,4 Mrd. Euro und 90 Prozent der Gesamtschuldenlast. Ein dementsprechendes Abkommen wurde gestern, Montag, von beiden Seiten unterzeichnet. Dies geht hervor aus einem aktuellen Statement des russischen Vizefinanzministers Sergej Stortschak gegenüber der Agentur Prime.
Der nun abgetragene Schuldenberg stammte noch aus der Sowjet-Zeit. Die eigentlich noch fehlende Restsumme in der Höhe von etwa mehr als einer Mrd. Dollar wird umgeschuldet und in russische Projekte in Nordkorea investiert. Dabei wird in erster Linie an der Umsetzung von gemeinsamen Programmen im Bildungswesen, beim Gesundheitsschutz und in der Energiewirtschaft gearbeitet, war von Konstantin Wyschkowski aus dem Finanzministerium zu erfahren.
Von russischer Seite hatte man sich ursprünglich eine Erlassung der ausständigen Rückzahlungen stets vorstellen können. Eine Regelung der nordkoreanischen Verschuldung gegenüber Russland war bereits vor vier Jahren Gegenstand von Verhandlungen zwischen Moskau und Pjönjang, eine Einigung konnte allerdings erst jetzt erzielt werden.
Humanitäre Unterstützung von außen
Das von wirtschaftlichen Schwierigkeiten, Naturkatastrophen und internationaler Isolation gekennzeichnete Land wurde erst vergangenen Sommer von enormen Überschwemmungen heimgesucht. Laut der chinesischen Nachrichtenagentur Xinhua wurden dabei 87.000 Häuser zerstört. Davon betroffen waren rund 300.000 Menschen. Erst unlängst hat sich die nordkoreanische Führung dazu bereit erklärt ein Hilfsangebot aus dem verfeindeten Seoul anzunehmen. Auch das Rote Kreuz hat sich an Hilfsaktionen beteiligt. Gleichzeitig leistet sich Nordkorea eine der weltweit größten Armeen und investiert in atomare Aufrüstung.
Quelle: www.pressetext.com/Sebastian Köberl