Syrische Rebellen wollen geordneten Machtübergang
Archivmeldung vom 09.12.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićNach dem Sturz des bisherigen syrischen Machthabers Baschar al-Assad ist die Zukunft des Landes unklar. Das von der Gruppierung Hai'at Tahrir asch-Scham (HTS) geführte Rebellenbündnis und Ministerpräsident Mohammed al-Dschalali wollen nach eigenen Angaben einen geordneten Machtübergang organisieren.
HTS-Anführer Abu Muhammad al-Dscholani kündigte an, dass die staatlichen
Institutionen zunächst unter der Führung von al-Dschalali bleiben
sollen. Rebellenkämpfer sollten sich öffentlichen Einrichtungen nicht
nähern. Zudem seien Schüsse in die Luft verboten. Al-Dschalali plädierte
derweil für freie Wahlen in Syrien.
Das Rebellenbündnis hatte
die syrische Hauptstadt zuvor ohne größere Gegenwehr eingenommen. Assad
soll geflohen sein, möglicherweise ins Ausland. Im Zentrum von Damaskus
kam es zu Jubelszenen, wobei bewaffnete Rebellenkämpfer und Zivilisten
gemeinsam feierten.
Der Terrorexporte Peter Neumann geht derweil
davon aus, dass der Sturz von Assad "enorme Konsequenzen" haben könnte -
und zwar innerhalb Syriens, regional und global. "Einfach ausgedrückt:
Kein Mensch weiß, wie es jetzt weitergehen soll", schreibt er bei
X/Twitter. Die neuen Machthaber in Damaskus seien bis vor Kurzem aus
westlicher Sicht Terroristen gewesen. Auf ihren Anführer al-Dscholani
sei nach wie vor ein Kopfgeld von 10 Millionen Dollar ausgesetzt.
Ziel
seiner Gruppe sei immer noch ein islamistischer Staat, der "vielleicht
nicht ganz so brutal wie beim IS" sei, "aber Frauen und Minderheiten
hätten dort wenig zu sagen". Der Chefideologe der Gruppe habe kürzlich
die Taliban zum "Vorbild" ausgerufen, so Neumann.
Für die Zukunft
Syriens sieht der Experte drei Szenarien: eine Spaltung des Landes in
zwei bis drei autonome Provinzen, ein Wiederaufflammen des Bürgerkriegs,
oder ein Bürgerkrieg mit anschließender Spaltung.
Quelle: dts Nachrichtenagentur