Voigt fordert Schließung von Guantanamo
Archivmeldung vom 10.03.2006
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Koordinator für deutsch-amerikanische Zusammenarbeit, Karsten D. Voigt (SPD), hat die Schließung des Gefangenenlagers auf Guantanamo gefordert. In der "Berliner PHOENIX Runde" sagte er: "Selbst wenn die Vorwürfe in diesen Berichte (über Guantanamo) nicht zutreffen sollten, müsste Guantanamo geschlossen werden, weil das ein Gefängnis jenseits des Völkerrechts ist.
Denn die Leute
befinden sich nicht einem normalen rechtsstaatlichen Verfahren." Das
Gefängnis sei "völkerrechtlich und rechtlich nicht akzeptabel", so
Voigt. "Es ist auch aus Gründen der politischen Strategie nicht
akzeptabel. Denn man züchtet so im Kampf gegen den internationalen
Terrorismus mehr neue Terroristen als man dort einsperrt." Das
wichtigste Mittel im Kampf gegen den Terrorismus sei, "dass der
Westen seine eigenen rechtsstaatlichen Prinzipien nicht preisgibt,
auch nicht angesichts von Terroristen", erklärte der Koordinator für
deutsch-amerikanische Zusammenarbeit weiter. "Dass man die
rechtsstaatlichen Prinzipien als solche preisgibt, in dieser
offensichtlichen Weise, ist ein politisch-strategischer Fehler und
letzten Endes ein moralischer Fehler." Voigt forderte zudem
US-Präsident Georg W. Bush auf, eine Vorbildfunktion bei der
Installation demokratischer Strukturen einzunehmen. "Wenn der
amerikanische Präsident sagt, er will die Demokratie in anderen
Teilen der Welt fördern - was ich für richtig halte im Prinzip, man
kann über die Methoden reden -, dann muss man sich selber den
Grundsätzen der Demokratie als Vorbild noch stärker anpassen und
ihnen zur Geltung verhelfen, als man es von anderen Staaten
erwartet."
Quelle: Pressemitteilung PHOENIX