"Club of Rome" für CO2-Abgabe auf chinesische Produkte
Archivmeldung vom 02.01.2021
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Freigeschaltet durch André OttDer Präsident des "Club of Rome" in Deutschland, Majib Latif, zeigt sich besorgt über die durch China verursachte Umweltverschmutzung und mahnt Konsequenzen an. "Alleine China produziert fast 30 Prozent der weltweiten CO2-Emissionen. Wenn es Europa und der neue US-Präsident Joe Biden ernst meinen mit einem ambitionierten Klimaschutz, dann müssen Sie Druck auf China aufbauen", sagte er der "Heilbronner Stimme".
Und weiter: "Eine Möglichkeit wäre, auf Produkte aus China eine CO2-Abgabe zu erheben", schlug der Kieler Forscher vor. Wenn man das nicht tue, hätten "die Verschmutzer sogar einen Wettbewerbsvorteil". Er habe "tatsächlich die Sorge, dass auch nach dieser Coronakrise alles so weitergeht wie bisher".
Deshalb sei es wichtig, dass die EU mit ihrem Green Deal und die USA unter der Führung von Joe Biden "vorne auf der Lokomotive sitzen und dem Klimazug Schwung geben". Der Club-of-Rome-Präsident wünscht Greta Thunberg zum 18. Geburtstag Durchhaltevermögen. "Greta Thunberg und Ihren Mitstreitern wünsche ich einen langen Atem. Den braucht man leider im Kampf für den Klimaschutz."
Eigentlich sei es "unfassbar, dass wir heute mit einer so ausgeprägten Klimakrise konfrontiert sind, obwohl die Ursachen schon lange bekannt und benannt sind". Das Verdienst von Greta Thunberg und "Fridays for Future" sei "zweifellos, dass sie das Thema Klimaschutz 2019 mit Wucht zurück in die Öffentlichkeit gebracht haben". Jedoch: "Ich wünsche mir, dass sich noch viel mehr Menschen für den Klimaschutz engagieren. Es ist doch Wahnsinn, dass unsere Kinder aufstehen müssen, um uns den Spiegel vorzuhalten."
Die Älteren seien doch verantwortlich für den Zustand der Welt, und daraus folge: "Wir alle müssen das Heft des Handelns in die Hand nehmen." Er verwies auf die Studie "Die Grenzen des Wachstums", die der "Club of Rome" 1972 veröffentlicht habe. "Das war ein Weckruf an die Welt, dass sie nicht mehr so weitermachen darf wie bisher. Aber sie hat so weitergemacht." Deshalb brauche man heute mehr als eine Jugendbewegung. "Die gesamte Zivilgesellschaft muss sich in dem Ziel einig sein, etwas verändern zu wollen." Die Coronakrise habe leider "unseren Blick auf die Zukunft verstellt". Menschen brauchten eine positive Ansprache, um motiviert zu sein für Veränderungen, in Zeiten einer Pandemie seien die Ansprachen oft sehr negativ.
Quelle: dts Nachrichtenagentur