Israelischer Soldat schuldig gesprochen
Archivmeldung vom 28.06.2005
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Freigeschaltet durch Michael DahlkeWegen tödlichen Schüssen auf Friedensaktivisten. Freace.de, berichtet
Am Montag berichtete AP, daß der israelische Soldat, der dem britischen Friedensaktivisten Tom Hurndall am 11. April 2003 in den Kopf geschossen hatte, von einem israelischen Militärgericht des Totschlags für schuldig befunden worden.
Hurndall, der schließlich am 13. Januar 2004 in einem britischen Krankenhaus verstorben war, war von dem damaligen israelischen Soldaten Wahid Taysir mit einem Scharfschützengewehr in den Kopf geschossen worden. Hurndall versuchte damals, mehrere palästinensische Kinder vor eben diesem Scharfschützen in Sicherheit zu bringen. Seitdem lag Hurndall im Koma.
Taysir wurde nun von dem Gericht des Totschlags, aber auch der Behinderung der Justiz, der Falschaussage, der Aufforderung zur Falschaussage und des unangemessenen Verhaltens für schuldig befunden. Sein Anwalt Yariv Ronen hatte behauptet, Hurndall sei aufgrund von Behandlungsfehlern der britischen Ärzte gestorben.
Da dies eine der wenigen Ausnahmen war, in denen ein israelischer Soldat wegen einer solchen Tat angeklagt worden ist, muß angenommen werden, daß Taysirs Pech war, daß es sich bei seinem Opfer nicht um einen Palästinenser, sondern um einen ausländischen Staatsbürger handelte.
Diese Ansicht ließ auch Hurndalls Schwester in einer Fernsehsendung, in der sie das Urteil lobte, durchblicken.
"Diese Art von Vorfällen muß aufhören. Bis sich das geändert hat ... haben wir nicht wirklich gewonnen", so Sophie Hurndall gegenüber Sky News.
Quelle: http://www.freace.de/artikel/200506/270605b.html
Kommentar:
Tom Hurndall, ist nicht der erste und mit Sicherheit leider auch nicht der letzte Friedensaktivist, der unter geklärten, in manchen Fällen ungeklärten, oder auch verschwiegenen Umständen zu Tode kam. Hier sei auch an den Tod der amerikanischen Studentin Rachel Corrie erinnert, die von einem Bulldozer überrollt wurde, als sie versuchte das Haus eines palästinensischen Arztes zu schützen.
M. Dahlke