EU-Generaldirektor warnt vor Alleingängen in Energiefragen
Archivmeldung vom 13.12.2006
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Freigeschaltet durch Jens BrehlIn den Streit zwischen der deutschen Regierung und der EU-Kommission über die Ausgestaltung des Emissionshandels schaltet sich der EU-Ministerrat ein. Von einem "Krach" könne zwar "nicht die Rede sein", erklärt der für Energiefragen zuständige Generaldirektor des Rates, Klaus Gretschmann.
Allerdings werde
darüber debattiert, "ob ein zu radikales Vorgehen die europäische
Konjunktur beeinträchtigen würde", so Gretschmann in der ZEIT. Der
Deutsche ist engster energiepolitischer Berater von Javier Solana,
dem Generalsekretär des EU-Ministerrates.
Skeptisch äußert sich Gretschmann zu Überlegungen, den Flugverkehr
aus Gründen eines besseren Klimaschutzes zu verteuern. "Nur die
europäischen Unternehmen erneut zur Kasse zu bitten, würde zu
Wettbewerbsverzerrungen führen", so der hochrangige Mitarbeiter des
EU-Rates.
Europa zwinge zwar kein Mitgliedsland zur Kernenergie, erklärt Gretschmann weiter. Weltweit gebe es allerdings eine Renaissance, von der sich "viele Europäer nicht völlig abkoppeln" können oder wollen. Die Kostenkalkulation beim Bau neuer Kraftwerke sei Sache der Unternehmen; offensichtlich entspreche die reine Liberalisierung der Energiemärkte aber "nicht überall und immer den politischen Präferenzen, weil sie womöglich nicht zum erwünschten Energiemix führt", so Gretschmann.
Quelle: Pressemitteilung DIE ZEIT