Psychiater wollen bei Trump "Persönlichkeitsstörung" feststellen
Archivmeldung vom 01.11.2017
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Freigeschaltet durch André OttMehrere deutsche Psychiater haben US-Präsident Donald Trump eine "Persönlichkeitsstörung" und "antisoziales Verhalten" diagnostiziert. Normalerweise äußere sie sich nicht zu öffentlichen Personen, "aber in dem Fall habe ich eine Verantwortung, auch als Wissenschaftlerin", sagte Sabine Herpertz, Direktorin der Psychiatrie am Universitätsklinikum Heidelberg, der "Zeit".
Sie halte Trump für gefährlich. "Deswegen kann ich mich meinen amerikanischen Kollegen nur anschließen." Zur Frage, ob die psychiatrische Ferndiagnose "krankhafter Narzissmus" legitim sei, sagte Herpertz: "Trump ist ja ein sehr exponierter Mensch, der viel von sich zeigt. Das macht eine Ferndiagnose leichter, zumal das Bild, das er von sich entwirft, sehr einheitlich ist." Claas-Hinrich Lammers, Chefpsychiater an der Hamburger Asklepios Klinik Nord-Ochsenzoll, meinte dazu: "Die Kriterien sind extra so definiert, dass die Diagnose aus ganz klar beobachtbaren Phänomenen gestellt werden kann. Deswegen ist es auch gut möglich, die narzisstische Persönlichkeitsstörung aus der Distanz zu diagnostizieren."
Trump erfülle alle Kriterien "in einer solchen Prägnanz und Deutlichkeit, dass es schon faszinierend ist". Die fehlende Eignung für das Amt des US-Präsidenten zeige sich auch in Trumps antisozialem Verhalten. "Er zeigt ein hohes Maß an Angstfreiheit - eine Eigenschaft, die antisoziale Menschen auszeichnet", so Herpertz. "Die findet sich in seiner Politik wieder, wenn er andere Politiker provoziert und es zu rhetorischen Eskalationen kommen lässt." Auffällig sei auch Trumps Spielernatur: "Er versucht immer wieder irgendetwas, und wenn es nicht klappt, zieht er es schnell zurück und kommt mit einem neuen Vorschlag. So wechseln sich Drohgebärden mit Rückzugsgefechten ab." Auch das sei typisch für antisoziales Verhalten.
Quelle: dts Nachrichtenagentur