Oppositionsführer kritisiert Erdogans Äußerungen über Özdemir und Gauck
Archivmeldung vom 10.06.2014
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Freigeschaltet durch Doris OppertshäuserKemal Kilicdaroglu, der Vorsitzende der größten türkischen Oppositionspartei CHP, hat den türkischen Ministerpräsidenten Recep Tayyip Erdogan aufgefordert, sich bei Grünen-Politiker Cem Özdemir zu entschuldigen. "Selbstverständlich sollte Erdogan sich bei Özdemir für seine Drohungen entschuldigen.
Aber ein Politiker wie Erdogan, der schon seine eigenen Bürger geohrfeigt hat, wird das nicht tun", sagte Kilicdaroglu der "Welt". Erdogan hatte indirekt ein Reiseverbot gegen den Grünen-Politiker erklärt und ihn als "sogenannten Türken" bezeichnet. Özdemir hatte kritisiert, dass Kanzlerin Angela Merkel bei einem Auftritt Erdogans in Köln ausgepfiffen worden war.
Auch Bundespräsident Joachim Gauck, der der Türkei bei einem Besuch Demokratiedefizite attestiert hatte, war von Erdogan scharf kritisiert worden. "Die Beziehungen zwischen beiden Ländern waren schon lange nicht mehr so schlecht, und darüber bin ich sehr traurig. Ein gutes Verhältnis zwischen der Türkei und Deutschland ist nicht nur für die beiden Staaten wichtig, sondern für ganz Europa", sagte Kilicdaroglu.
Quelle: dts Nachrichtenagentur