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Commerzbank: "Griechenland-Drama noch lange nicht beendet"

Archivmeldung vom 11.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de
Bild: Klaus Brüheim / pixelio.de

Der Chefvolkswirt der Commerzbank, Jörg Krämer, hat deutliche Zweifel am Reformwillen der griechischen Regierung geäußert. Auf dem Papier lese sich die Vereinbarung über ein drittes Hilfspaket gut. "Aber nach zwei gescheiterten Hilfspaketen bezweifele ich, dass die geforderten Reformen nach der Verabschiedung im Parlament in der Breite umgesetzt werden", sagte Krämer dem "Handelsblatt".

Die Staatengemeinschaft könne ein Land nicht zu Reformen zwingen, wenn eine "tiefere Einsicht in die Notwendigkeit dieser Reformen" wie in Griechenland fehle, sagte Krämer weiter. "Und selbst wenn die Regierung die Reformen in der Realität umsetzen wollte, bräuchte sie dazu eine loyale und effiziente öffentliche Verwaltung, die es in Griechenland nicht gibt. Das Griechenland-Drama ist noch lange nicht beendet."

Umsetzungsrisiken sieht Krämer vor allem bei der Privatisierung, dem Eintreiben von Steuern und dem Abbau des überdimensionieren öffentlichen Dienst. Die vereinbarten Haushaltsüberschüsse vor Zinszahlungen nannte der Commerzbank-Chefökonom reine Absichtserklärungen. "Wenn die Wirtschaft 2017 nicht wie angenommen um 2,3 Prozent wächst, wird der Primärüberschuss nicht auf 1,75 Prozent des Bruttoinlandsprodukts steigen", sagte Krämer.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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