Ostdeutsche hadern mit der Europäischen Union
Archivmeldung vom 02.10.2020
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.10.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttMit der Berliner Mauer fiel vor 30 Jahren nicht nur die innerdeutsche Grenze, sondern auch der eiserne Vorhang in Europa. In Ost- und Westdeutschland zeigen die Menschen heute jedoch eine unterschiedliche Haltung gegenüber der Europäischen Union. Das berichtet die in Halle erscheinende Mitteldeutsche Zeitung.
Demnach sehen im Westen zwei Drittel der Bürger mehr Vor- als Nachteile in der EU-Mitgliedschaft Deutschlands, während der Osten gespalten ist - dort ist es nur rund die Hälfte. Das ist das Ergebnis einer Umfrage im Auftrag der Grünen-Fraktion im EU-Parlament anlässlich des Tages der Deutschen Einheit.
Demnach wünschen sich zwei Drittel der Ostdeutschen mehr Volksabstimmungen auf EU-Ebene - 13 Prozent mehr als in Westdeutschland. "Auch wenn die Menschen im Osten Deutschlands sicherlich auch aus ihrer Geschichte heraus die EU zurückhaltender beurteilen, darf das nicht als Ablehnung gewertet werden, sondern vielmehr als der Wunsch nach Teilhabe", sagte die deutsche Grünen-EU-Abgeordnete Anna Cavazzini, die die Umfrage in Auftrag gegeben hatte.
Quelle: Mitteldeutsche Zeitung (ots)