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Airbus-Rüstungschef warnt vor Kauf von US-Kampfflugzeugen

Archivmeldung vom 23.04.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.04.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Lockheed Martin F-35 Lightning II - Standartbewaffnung
Lockheed Martin F-35 Lightning II - Standartbewaffnung

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Vorstandschef der Airbus-Rüstungssparte, Dirk Hoke, warnt die Bundesregierung eindringlich vor dem Kauf des US-Kampfflugzeugs F-35 des Konkurrenten Lockheed Martin. "Sobald Deutschland F-35-Nation wird, ist die Zusammenarbeit bei allen Kampfflugzeugthemen mit Frankreich gestorben", sagte Hoke der "Welt am Sonntag" im Vorfeld der Internationalen Luftfahrtausstellung (ILA) in Berlin. Auf dem Branchentreffen ILA wird zwar erstmals das US-Kampfflugzeug als möglicher Nachfolger für den deutschen Bomber Tornado vertreten sein.

Gleichzeitig werden aber auch weitere Details über die Entwicklung eines komplett neuen Kampfflugzeugs erwartet, das erstmals Deutschland und Frankreich gemeinsam entwickeln wollen. Das Projekt wurde von Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und Bundeskanzlerin Angela Merkel vor knapp einem Jahr verkündet. Der neue deutsch-französische Kampfjet soll Baustein eines Gesamtsystems unter den Namen "Future Combat Air System" mit Drohnen, Lenkwaffen und Satellitenaufklärung werden, dessen Entwicklungskosten auf bis zu 80 Milliarden Euro geschätzt werden. Airbus-Manager Hoke sieht im Schulterschluss mit Frankreich beim Kampfjet eine historische Chance. "Europa muss seine Souveränität klarer definieren und eindeutig dazu stehen, dass wir in der Verteidigung und Raumfahrt eine Unabhängigkeit bewahren müssen", betont er.

Beim Thema Rüstungsexporte des Kampfjets hofft Hoke auf gemeinsame europäische Standards oder zumindest ein Abkommen der beiden Länder, dass man sich nicht gegenseitig blockiert. Nur so könne man als zuverlässiger Lieferant gelten. "Unser Geschäft bricht zusammen, wenn wir aus politischen Gründen als unsicherer Partner wahrgenommen werden", sagt Hoke. In der Frage der Führung des Milliardenprojektes äußert sich Hoke pragmatisch: "Beide Seiten sind bereit, Kompromisse zu finden und Themen zu beschleunigen." Das Projekt an sich sei auf jeden Fall wichtiger als die Führung. Bislang baut in Frankreich der Rüstungskonzern Daussault den Kampfjet Rafale, während Deutschland den Eurofighter nutzt, an dessen Bau und Entwicklung Airbus beteiligt ist.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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