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Tausende ehemalige IS-Kämpfer haben sich nach Italien abgesetzt

Archivmeldung vom 06.08.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.08.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Kämpfer des Islamischen Staat  (IS / ISIS)
Kämpfer des Islamischen Staat (IS / ISIS)

Lizenz: Islamic State (IS)
Die Originaldatei ist hier zu finden.

"Tausende ehemalige IS-Kämpfer, also Dschihad-Söldner und Halsabschneider, sind von den Türken nach Libyen transferiert worden, um dort die Milizen von Fayez al-Serradsch zu unterstützen, haben sich aber über die von der sog. Regierung der Nationalen Übereinkunft (GNA) kontrollierten Häfen Tripolis, Sabratha und Zuwara abgesetzt und sich auf den Weg nach Europa gemacht." Dies berichtet das Magazin "Unser Mitteleuropa" unter Verweis auf einen Bericht der italienischen Ausgabe von "Insideover.com".

Weiter berichtet das Magazin: "Wobei es ihnen gelungen sein dürfte, insbesondere Italien zu infiltrieren. Dies behauptete jedenfalls Generalmajor Ahmed al-Mismari, der Sprecher der libyschen Nationalarmee (LNA) von General Khalifa Haftar. Der LNA-Sprecher beschuldigte zugleich die Türkei, dass sie Interesse daran habe, die Krise in der Region weiter ausufern zu lassen.

Laut al-Mismari flohen erst am vergangenen Dienstag 483 „Syrer“ in Richtung italienischer Küste. Diese illegalen Einwanderer sollen dafür sogar die von Italien an die GNA gelieferten Boote zur Küstenkontrolle benutzt haben. Europa riskiert somit, Hunderte von „Halsabschneidern“ mit Schlachtfelderfahrung auf seinem eigenen Territorium begrüßen zu dürfen. Wenn die Information richtig ist, wurden sie mit denselben Booten befördert, die Brüssel an die Exekutive von al-Serradsch geliefert hat.

Die wahren Risiken

Es kann derzeit noch nicht beurteilt werden, was an al-Mismaris Aussagen wahr ist und ob es sich nicht um eine gegen die GNA und die Türkei gerichtete Propagandakampagne der LNA handelt. Die Anwesenheit von ehemaligen IS-Söldnern und Dschihadisten, die vom türkischen Geheimdienst aus Syrien nach Westlibyen verlegt wurden, um sie dort gegen die LNA einzusetzen, ist hingegen eine Tatsache, ebenso wie die ständigen Abfahrten von Booten von der libyschen Küste in Richtung Italien.

Darüber hinaus gab es bereits vor zwei Monaten Zeugenaussagen von ehemaligen IS-Söldnern aus Syrien, die ihre Waffen abgelegt und nach Italien geflohen waren, wie im Fall des 25-jährigen Ali, der gegenüber einem lybischen Fernsehkanal erklärt hatte: „Einige von uns haben aufgehört zu kämpfen. Wir sind eher ein Mitnahmeeffekt als eine Hilfe für Serradsch und die Türkei geworden. Einige meiner Kameraden, die vor drei Monaten mit mir nach Libyen gekommen sind, sind bereits gegangen. Sie sagten, sie versuchten, auf dem Seeweg nach Europa zu gelangen. Die Türken kümmern sich nicht darum, was wir tun. Ob wir in Libyen bleiben oder nach Italien gehen, ist für sie einerlei“.

Die Wahrheit liegt oft in der Mitte und somit kann jedenfalls nicht ausgeschlossen werden, dass eine unbestimmte Anzahl von Söldnern beschlossen haben, das Schlachtfeld zu verlassen, um Italien und in weiterer Folge andere europäische Länder zu erreichen.

Dschihadisten und ausländische Söldner

Die Anwesenheit von Söldnern und Dschihadisten, die vom türkischen Geheimdienst (MIT) auf dem Luftweg in die Gebiete Tripolis und Misrata verfrachtet wurden, wurde bereits umfassend dokumentiert. In der Tat hat Erdogan jedes Interesse daran, Libyen zu destabilisieren, um die Energiewirtschaft des Landes in seine Hände zu bekommen. Es ist somit kein Zufall, dass die GNA sich von einer von den Vereinten Nationen unterstützten Exekutive zu einem Marionettenregime Ankaras verwandelt hat und in die Hände von islamistischen Milizen und Menschenhändlern geraten ist.

Bei den sog. „syrischen Söldnern“ handelt es sich keinesfalls nur um syrische Bürger, welche Waffen gegen Bashar al Assad ergriffen hatten, sondern auch um alle jene „Freiwilligen“ aus verschiedenen islamischen Ländern und aus Europa, die sich den Reihen der Dschihadisten angeschlossen haben und jetzt von Ankara als Hebel gegen die LNA von General Haftar aber auch potentiell gegen Europa eingesetzt werden.

In diesem Zusammenhang darf der jüngste Besuch der italienischen Innenministerin Luciana Lamorgese in Tripolis zum Treffen mit al-Serradsch nicht übersehen werden. In der Pressemitteilung der GNA nach dem Treffen hieß es: „Es wurden die neuesten Entwicklungen in Libyen und eine Reihe gemeinsamer Themen erörtert, von denen das wichtigste das Dossier zur Sicherheitskooperation ist, das wiederum den Aufbau von Kapazitäten, die Bekämpfung der illegalen Migration und den Menschenhandel und ‑schmuggel umfasst.“

Ist es möglich, mit denjenigen über Sicherheitsmaßnahmen zu sprechen, die die Türen ihres Landes für Dschihad-Halsabschneider öffnen, und mit Milizen zusammenzuarbeiten, die von Islamisten, Kriegsherren und Menschenhändlern ausgerüstet werden, welche die GNA kontrollieren? Wohl schwerlich.

Was den Kampf gegen die illegale Einwanderung nach Italien via die Südroute über das Mittelmeer betrifft, so sprechen die Fakten für sich. So landeten allein in den letzten Tagen tausende illegale Migranten mit ihren Booten in Lampedusa an…

Datenbasis: insideover.com

Quelle: Unser Mitteleuropa


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