Angehörige der Germanwings-Opfer ziehen in USA vor Gericht
Archivmeldung vom 10.08.2015
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Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDer Germanwings-Absturz in den Alpen mit 150 Toten, darunter drei US-Bürger, wird die Justiz in den USA beschäftigen. Rechtsanwalt Elmar Giemulla, der 39 Opferfamilien vertritt, sagte "Bild am Sonntag": "Wir bereiten eine Klage in den USA vor und sehen gute Chancen für einen Gerichtsstand in den Vereinigten Staaten. Es geht insbesondere darum, mit Hilfe des dortigen außergerichtlichen Systems der Beweisaufnahme feststellen zu lassen, warum es möglich war, dass der Copilot mit erwiesenen psychischen Problemen und einer entsprechenden Vorgeschichte überhaupt fliegen durfte."
Giemulla arbeitet mit der Kanzlei Kreindler und Kreindler aus New York zusammen: "Sie haben weltweit die beste Reputation auf diesem Gebiet und waren an der Abwicklung praktisch aller Großunglücke federführend beteiligt. Eine Klagesumme gibt es noch nicht, aber das Ganze geht nach amerikanischem Recht."
In den USA erhalten Hinterbliebene in der Regel das Zehnfache der in Deutschland üblichen Summen. Die Angehörigen hatten das Entschädigungsangebot der Lufthansa in Höhe von 25.000 Euro pro Opfer als zu niedrig abgelehnt. Copilot Andreas L. hatte die Maschine am 24. März absichtlich zum Absturz gebracht.
Weitere Anwaltskanzlei kündigt Germanwings-Klage in den USA an
Eine weitere Anwaltskanzlei hat eine Klage wegen des Germanwings-Absturzes in den USA angekündigt und hohe Entschädigungszahlungen angekündigt. "In den USA ist teilweise mit dem zwanzig- oder dreißigfachen Entschädigungsbetrag des deutschen Schadensersatzrechtes zu rechnen", teilte die Kanzlei Dr.Backes + Partner am Sonntag in Mönchengladbach mit.
Die Kanzlei vertritt nach eigenen Angaben 35 betroffene Familien des Germanwings-Absturzes. "Wir stehen in engem Kontakt mit den amerikanischen Rechtsanwälten in Sachen Germanwings und erhalten soeben die Nachricht, dass wir angesichts der letzten Entwicklungen unmittelbar vor der Einleitung eines Beweisverfahrens zur Mitverantwortung stehen", hieß es weiter. Zuvor hatte schon Rechtsanwalt Elmar Giemulla, der 39 Opferfamilien vertritt, in der "Bild am Sonntag" eine Klage in den USA angekündigt.
Quelle: dts Nachrichtenagentur