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EU-Parlament will Roaming-Gebühren abschaffen

Archivmeldung vom 03.04.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.04.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Julien Christ / pixelio.de
Bild: Julien Christ / pixelio.de

Das Europäische Parlament will die sogenannten Roaming-Gebühren abschaffen, die bei der Handynutzung im europäischen Ausland anfallen. Die EU-Parlamentarier stimmten am Donnerstag dafür, die Extrakosten bis zum 15. Dezember 2015 zu verbieten.

In den kommenden Monaten müssen die EU-Mitgliedstaaten noch zustimmen, damit die Pläne des EU-Parlaments Wirklichkeit werden. Die Abgeordneten bezogen zudem zur sogenannten Netzneutralität eindeutig Stellung und schrieben das Prinzip im nun verabschiedeten Telekom-Paket für Europa ohne größere Einschränkungen fest. Die Netzneutralität bezeichnet das Prinzip, dass Internetanbieter alle Datenpakete neutral behandeln.

Bitkom: EU-Parlament konterkariert mit Abschaffung der Roaming-Gebühren eigene Ziele

Der Branchenverband Bitkom hat die Entscheidung des Europäischen Parlaments, bis Dezember 2015 die sogenannten Roaming-Gebühren, die bei der Handynutzung im europäischen Ausland anfallen, abschaffen zu wollen, kritisiert und erklärt, die EU-Parlamentarier konterkarierten damit ihre eigenen Ziele. "Eine Abschaffung der Roaming-Gebühren würde das komplette Preisgefüge in der Mobilkommunikation ins Rutschen bringen und die Verbraucher an anderer Stelle zusätzlich belasten. Die Preise für Inlandstelefonate und mobile Internetnutzung würden zwangsläufig steigen", sagte Bitkom-Hauptgeschäftsführer Bernhard Rohleder am Donnerstag in Berlin. Von der Abschaffung würden insbesondere Geschäftsleute, die häufig im Ausland sind, profitieren. "Leidtragende werden die einkommensschwachen Bevölkerungsgruppen sein, die wenig reisen und derzeit von den niedrigen Gebühren für Inlandsgespräche am stärksten profitieren."

Die Netzbetreiber seien auf die Erlöse aus dem Roaming dringend angewiesen, um den Netzausbau stemmen zu können, so Rohleder weiter. "Mit der Abschaffung der Roaming-Gebühren konterkariert man die eigenen Ziele: Man belastet die sozial Schwachen und behindert den Breitbandausbau."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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