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Marineflieger starten Richtung Afrika: Überwachung des indischen Ozeans und Krieg gegen Piraten

Archivmeldung vom 08.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 08.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Seefernaufklärer P-3C Orion fliegt über dem Einsatzgebiet im Rahmen der Mission EUNAVFOR Somalia Operation Atalanta im Mittelmeer, am 30.07.2019. Bild:     Bundeswehr / Sascha Linkemeyer
Seefernaufklärer P-3C Orion fliegt über dem Einsatzgebiet im Rahmen der Mission EUNAVFOR Somalia Operation Atalanta im Mittelmeer, am 30.07.2019. Bild: Bundeswehr / Sascha Linkemeyer

Am Donnerstag, den 10. September 2020, verlegt ein deutscher Seefernaufklärer des Typs P-3C "Orion" vom Marinefliegerstützpunkt Nordholz erneut nach Dschibuti. Bis kurz vor Weihnachten werden etwa 50 Soldaten aus dem Marinefliegergeschwader 3 "Graf Zeppelin" Teil der EU-geführten Mission "Atalanta" sein. Im Schnitt wird die "Orion", mit dem Spitznamen "Jester", alle zwei Tage seine Triebwerke anwerfen.

Die Einsatzflüge dauern etwa acht Stunden, indem der Golf von Aden sowie die angrenzenden Gewässer des Indischen Ozeans überwacht werden.Die deutschen Marineflieger tragen bereits seit 2008 einen wesentlichen Beitrag zur Bekämpfung der Piraterie und zur Sicherheit der Schifffahrtswege am Horn von Afrika bei.

Der Seefernaufklärer ist mit hochmoderner Sensorik ausgerüstet und liefert wichtige Aufklärungsergebnisse aus der Vogelperspektive. Mit Hilfe des Radars können sämtliche Schiffsbewegungen im Einsatzgebiet erfasst werden. Per Datentransfer kann ein aktuelles Lagebild dann an die Schiffe im Einsatzgebiet weitergeben werden. Ein großer Vorteil, denn verdächtige Schiffe können so schneller geortet und bei Bedarf verfolgt und gestellt werden.

Der Kontingentführer Fregattenkapitän Sascha Siemer (46) ist mit seinen Soldaten bereits vor Ort, um den Empfang der P-3C vorzubereiten. Als verantwortlicher Offizier übernimmt er eine große Verantwortung. "Wir Marineflieger stellen mittlerweile das 31. Einsatzkontingent. Die Corona-Epidemie hat die Welt fest im Griff: Abstandsregeln, Hygienemaßnahmen und eine Vielzahl von Einschränkungen bestimmen den Alltag. Dieser besonderen Herausforderung stehen auch wir in Dschibuti gegenüber. Der uns so vertraute Einsatz hat an Komplexität hinzugewonnen. Das Einhalten der Verhaltensregeln ist für alle Kontingentangehörigen von extremer Wichtigkeit. Den Willen und das notwendige Engagement sehe ich ganz deutlich. Denn die Devise lautet, nur ein gesundes Team kann den anspruchsvollen Auftrag erfüllen", so Fregattenkapitän Siemer.

Hintergrundinformationen

Am Horn von Afrika entführten Piraten zahlreiche Schiffe, um Lösegeld für Besatzung, Schiff und Ladung zu erpressen. Die Piraten beeinträchtigten damit die Sicherheit der See- und Handelsrouten erheblich. Die Schiffe und Flugzeuge der Europäische Union schützen seitdem die Konvois des Welternährungsprogramms nach Somalia. Sie sichern die für die Mission der Afrikanischen Union in Somalia (African Union Mission in Somalia) bestimmten Transporte. Dabei bekämpfen und verhindern sie die Piraterie auf See, schützen Seeleute und ermöglichen dem Schiffsverkehr eine sichere Passage auf den Haupthandelsrouten und leisten einen Beitrag zur Überwachung der Fischereitätigkeiten vor der Küste Somalias.

Die Deutsche Marine stellt seit Beginn der Operation Schiffe, wie zum Beispiel Fregatten, Einsatzgruppenversorger, Korvetten beziehungsweise Seefernaufklärungsflugzeuge vom Typ P-3C "Orion". Hinzu kommt das Personal im Unterstützungselement Atalanta, das den logistischen Abstützpunkt der Mission in Dschibuti und damit für die Kriegsschiffe einen "zweiten Heimathafen" im Einsatzgebiet betreibt. Das Hauptquartier der Operation befindet sich in der Rota, Spanien, wo ebenfalls deutsche Soldaten ihren Dienst verrichten.

Quelle: Presse- und Informationszentrum Marine (ots)

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