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Indien: Zusammenstoss mit Wilderen – vermutlich ein Jarawa tot

Archivmeldung vom 03.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 03.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Nach einem Zusammenstoss mit einer Gruppe von Wilderern wird ein junger Mann des zurückgezogen lebenden Volkes der Jarawa vermisst. Es wird vermutet, dass er an den Folgen der Auseinandersetzung starb.

Die Jarawa leben auf den Andamanen, einer Inselgruppe Indiens. Die Wilderer hatten illegal im Land der Jarawa gefischt und wurden von der Polizei festgenommen.

Bei dem Konflikt, am 19. November, wurde der ca. 18jährige Hotelle, so der Name des Indigenen, mehrmals geschlagen. Das letzte Mal wurde er gesichtet, als er darum rang sich über Wasser halten, während die Wilderer ihn weiterhin attackierten. Auch einer der Fischer wurde von Mitgliedern der Jarawa getötet.

Die Wilderer kampierten in der Nähe einer Hütte der Jarawa. Als die Jarawa einige der Fische verlangten, die auf ihrem Terrain gefangen wurden, schütteten die Wilderer kochendes Wasser über die Jarawa und schlugen sie mit Stöcken. Die Jarawa töten darauf einen der Fischer mit einem Pfeil. Mit der Absicht zu fliehen, sprang der junge Mann in den Fluss und wurde dabei von den Fischern mit Schlägen attackiert.

Das Eindringen von Wilderer in ihr Land, stellt eine ernste Gefahr für die Jarawa dar. Die Jarawa zählen ca. 320 Mitglieder; seit 1998 hatten sie nur freundlichen Kontakt zur Außenwelt. Gefahren durch die Wilderer sind z. B. das Einschleppen von Krankheiten, gegen welche die Jarawa nicht immun sind und der Rückgang an natürlichen Ressourcen, auf welche die Indigenen angewiesen sind. Das Betreten des Reservats der Jarawa ist ohne eine Sondergenehmigung illegal, Wildern ist jedoch weit verbreitet.

Der Direktor von Survival International, Stephen Corry, sagte hierzu: „Diese Tragödie muss die indische Regierung wachrütteln und dazu bringen die Wilderer von dem Land der Jarawa fern zu halten. Die Jarawa haben 60.000 Jahre auf ihrem Land gefischt und gejagt, doch die Anzahl der Wilderer hat so stark zugenommen, dass sie nun das Überleben der Jarawa ernsthaft bedrohen. Jetzt sind zwei Menschen bei dem Konflikt ums Leben gekommen. Das Wildern muss schnellstmöglich gestoppt werden.“

Quelle: Survival International Deutschland e.V.

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