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Finanzministerium: Schuldenerleichterung für Griechen würde teuer für Geberländer

Archivmeldung vom 02.06.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.06.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Neue Schuldenerleichterungen für Griechenland würden für die Geberländer nach Berechnungen des Bundesfinanzministeriums (BMF) teuer. Je nach Sparanstrengungen, Wachstum und Aufschub für Zins und Tilgung von alten Krediten könnten bis Mitte des Jahrhunderts bis zu 123 Milliarden Euro fällig werden.

Wie der "Spiegel" in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, träte dieses Szenario ein, wenn die Wirtschaft Griechenlands nur um ein Prozent im Jahr zulegen, der Primärüberschuss, also das Etatplus vor Schuldendienst, langfristig bei 1,5 Prozent liegen und die Laufzeit der Hilfskredite um 17,5 Jahre verlängert würden. Zinszahlungen und Tilgung würden dabei bis 2048 komplett ausgesetzt. "Bei einer solchen Zinsstundung würde es sich faktisch um einen neuen Kredit handeln", schreiben die BMF-Experten laut "Spiegel" in einem Bericht an den Haushaltsausschuss des Bundestages.

Zwischen 84 und 89 Milliarden Euro müssten die Geberländer aufbringen, wenn Überschüsse und Wachstum etwas höher ausfielen, die Laufzeiten bis zu 15 Jahre verlängert und die Zinsen bei einem Prozent gedeckelt würden. Gut ein Viertel der Kosten entfielen auf Deutschland. Würde Griechenland auf lange Sicht Primärüberschüsse von 2,6 Prozent erwirtschaften und die Wirtschaftsleistung um 1,3 Prozent wachsen, wären keine zusätzlichen Maßnahmen erforderlich. Grundlagen für die BMF-Berechnungen waren Szenarien, die der europäische Rettungsschirm ESM vorgegeben hatte. Der Internationale Währungsfonds hält die erste Variante für wahrscheinlich, das BMF bevorzugt die letzte.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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