Untersuchung: Seit 1950 rund 3000 Kinderschänder in französischer Katholischer Kirche tätig gewesen
Archivmeldung vom 04.10.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittEine zweieinhalb Jahre lange Untersuchung einer unabhängigen Kommission in Frankreich soll ergeben haben, dass rund 3000 Pädophile seit 1950 in der französischen katholischen Kirche tätig waren. Dies berichtet die Nachrichtenagentur AFP unter Verweis auf den Chef der Kommission am Sonntag.
Beim russischen online Magazin " SNA News " ist auf der deutschen Webseite weiter zu lesen: "Die Kommission, die sich aus 22 Juristen, Ärzten, Historikern, Soziologen und Theologen zusammensetzt, wurde 2018 von der französischen Bischofskonferenz (CEF) und der nationalen Kongregationskonferenz (CORREF) nach einer Reihe von Skandalen gegründet, die ein internationales Echo hervorgerufen hatten. Das Gremium wurde damit beauftragt, Vorwürfe des sexuellen Missbrauchs von Kindern durch Kleriker zu untersuchen, die bis in die 1950er Jahre zurückreichen.
Laut dem Leiter der Kommission Jean-Marc Sauve, der als ranghoher Beamter tätig ist, hat die Untersuchung zwischen 2900 und 3200 pädophile Priester oder andere Mitglieder der Kirche aufgedeckt. Dabei handele es sich um eine „Mindestschätzung“. Die Ermittlungen hätten sich dabei auf die Daten von Kirchen-, Gerichts- und Polizeiarchiven sowie auf Zeugenbefragungen gestützt.
„Es wird die Wirkung einer Bombe haben“, zitiert die Nachrichtenagentur den Sprecher der Opfervereinigung „Parler et Revivre“, Olivier Savignac.
Philippe Portier, ein Soziologe von der Kommission, äußerte, der Bericht wird „niemanden schonen“.
Ein entsprechender Bericht, der 2500 Seiten umfasse, solle am Dienstag bei der der CEF und der CORREF bei einer Pressekonferenz vorgelegt werden. Die Studie habe unter anderem Mechanismen innerhalb der Kirche – „vor allem institutionelle und kulturelle“ – aufgedeckt, die es Pädophilen erlaubt hätten, in ihren Ämtern zu verbleiben. Zudem seien in dem Bericht 45 Vorschläge zur Verbesserung der Lage unterbreitet worden."
Quelle: SNA News (Deutschland)