Arbeiter in Serbien verlassen Fiat wegen zu harter Arbeit
Archivmeldung vom 20.03.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.03.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittIn Serbien haben Arbeiter dem Autobauer Fiat den Rücken gekehrt, da sie zu hart arbeiten sollten. Die Beschäftigten im mittelserbischen Kragujevac seien zu ihrem alten Arbeitgeber, dem serbischen Autobauer Zastava zurückgekehrt - obwohl dieser kurz vor der Schließung steht, berichtete die Zeitung "Danas".
"20 Arbeiter haben das Fiat-Werk verlassen, rund 40 weitere wollen das gleiche tun", berichtet das Blatt. Fiat hatte mit der serbischen Regierung vereinbart, die Anlagen von Zastava in Kragujevac und 900 der 3000 Arbeiter zu übernehmen.
Die Beschäftigten beklagten demnach, dass sie anfangs das gleiche wie zuvor bei Zastava verdienten, aber deutlich mehr arbeiten müssten. Die Zeitung zitierte einen Arbeiter, der sagte, er habe "zwischen harter Arbeit und Gesundheit" entscheiden müssen - und sich für "Gesundheit und Leben entschieden".
Der italienische Autobauer strebt an, in dem Werk jährlich künftig wieder 200.000 Autos zu bauen - Zastava hatte zuletzt 15.000 Autos pro Jahr gefertigt. Ein Gewerkschafter sagte der Zeitung "Danas", Fiat müsse verstehen, dass das Unternehmen nicht mit 900 Mitarbeitern so viele Autos bauen könne wie Zastava zuletzt mit 1400 Beschäftigten.
Die von Fiat übernommenen Arbeiter können der Vereinbarung zufolge zu Zastava zurückkehren. Dort könnten sie von einem Programm zum Stellenabbau profitieren, das die Gewerkschaften mit der Regierung geschlossen haben. In dem Zastava-Werk, einst Stolz der jugoslawischen Industrie, wurde früher der Yugo gebaut.
Quelle: premiumpresse