Überraschungsbesuch des saudischen Außenministers in der Ukraine
Archivmeldung vom 28.02.2023
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.02.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićSaudi-Arabien hat sich bereit erklärt, zwischen den Konfliktparteien im Ukraine-Krieg zu vermitteln, um eine friedliche Lösung zu erreichen. Das Königreich setzte im Jahr 2022 seine Zusammenarbeit mit Russland innerhalb der OPEC+ ungeachtet des Ukraine-Krieges fort. Dies berichtet das Magazin "RT DE".
Weiter berichtet RT DE: "Der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij empfing am Sonntag den saudischen Außenminister Prinz Faisal bin Farhan Al Saud in Kiew, der die Unterstützung des Königreichs für eine politische Lösung des Krieges zwischen der Ukraine und Russland betonte.
#كييف | فخامة الرئيس فلاديمير زيلينسكي رئيس أوكرانيا يستقبل سمو وزير الخارجية الأمير #فيصل_بن_فرحان @FaisalbinFarhan والوفد المرافق له، في مقر الرئاسة بالعاصمة كييف 🇸🇦🇺🇦 pic.twitter.com/PcBgLFKICv
— وزارة الخارجية 🇸🇦 (@KSAMOFA) February 26, 2023
"Wir in Saudi-Arabien sind davon überzeugt, dass eine Beendigung des Krieges durch Gespräche am Verhandlungstisch im Rahmen des Völkerrechts und der Charta der Vereinten Nationen erfolgen sollte, um die Souveränität der Länder zu respektieren. Deshalb werden wir weiterhin mit verschiedenen Seiten zusammenarbeiten, um eine Chance für eine solche Lösung zu finden", erklärte der saudische Spitzendiplomat.
Bei seinem Überraschungsbesuch in Kiew unterzeichnete der saudische Außenminister ein Abkommen und eine Absichtserklärung über die Bereitstellung "humanitärer Hilfe" für die Ukraine im Wert von 410 Millionen Dollar. Das Abkommen umfasst die Finanzierung von Erdölderivaten im Wert von 300 Millionen Dollar, die von der saudi-arabischen Regierung über den Saudi Fund for Development bereitgestellt werden.
Die Nachwirkungen des Ukraine-Krieges sind mittlerweile im Nahen Osten deutlich zu spüren. Die hektische Suche nach Alternativen zu russischen Öl- und Gaslieferungen hat insbesondere Ölproduzenten wie Saudi-Arabien dazu veranlasst, souveräner zu agieren. US-Präsident Joe Biden hatte letztes Jahr vergeblich von Saudi-Arabien und den Vereinigten Arabischen Emiraten (VAE) gefordert, mehr Öl zu fördern, um damit einen Boykott russischen Öls überhaupt realisierbar zu machen.
Der OPEC+-Beschluss zur drastischen Drosselung der Ölförderung im Oktober 2022 war eine Ohrfeige für das Weiße Haus und die US-Falken in Europa. Der Beschluss war das Gegenteil von dem, was Biden bei seinem Besuch in Saudi-Arabien hatte erreichen wollen. Die Golfstaaten setzten im Jahr 2022 ihre Zusammenarbeit mit Russland innerhalb der OPEC+ ungeachtet des Ukraine-Krieges fort. Moskau braucht höhere Ölpreise, um trotz der westlichen Sanktionen noch die Militäroperation in der Ukraine finanzieren zu können."
Quelle: RT DE