Humanitäre Situation in Sri Lanka dramatisch
Archivmeldung vom 11.08.2006
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.08.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDie schweren Kämpfe im Nordosten Sri Lankas zwischen der Regierungsarmee und den tamilischen Rebellen dauern an. Mehr als 40.000 Menschen sind auf der Flucht. Große Flüchtlingslager sind um Kantale entstanden, in denen die Menschen von den Hilfsorganisationen betreut und versorgt werden.
Es fehle am
Nötigsten, berichten Mitarbeiter der Organisationen von Aktion
Deutschland Hilft. "Besonders die sanitäre Situation bereitet uns
Sorge", so Christoph Ernesti, Leiter des Büros des Hilfsbündnisses in
Colombo.
Gleichzeitig sind südlich der umkämpften Region um Mutur nach
Angaben des UN-Flüchtlingshilfswerkes mindestens 11.000 Menschen von
jeglicher Hilfe abgeschnitten. Wie lokale Organisationen berichten,
gibt es keine Nahrung mehr, und die Wasserversorgung ist
unterbrochen. "Wir bemühen uns um den Zugang, werden aber von beiden
Konfliktparteien behindert", so Ernesti. Auch die Versorgung von
Verwundeten ist in den vergangenen Tagen von beiden Seiten mehrfach
unterbunden worden. Mehrmals gerieten deutlich gekennzeichnete
Ambulanzfahrzeuge unter Beschuss. "Wir haben hierzu Gespräche mit der
Deutschen Botschaft geführt, die die Regierung offiziell auffordern
wird, den Zugang zu gewähren", so Ernesti. Aktion Deutschland Hilft
appelliert an beide Konfliktparteien, die Grundregeln der humanitären
Hilfe zu respektieren und internationales Völkerrecht einzuhalten und
die Hilfe für alle Bedürftige ohne Ansehen auf Nationalität,
Religionszugehörigkeit oder Rasse sicherzustellen.
Sri Lanka gehört mit zu den am schwersten vom Tsunami 2004
betroffenen Ländern. Aktion Deutschland Hilft beteiligt sich mit zehn
seiner Organisationen am Wiederaufbau des Landes. Viele Projekte
konnten bereits erfolgreich abgeschlossen werden. Im Vordergrund
stehen der Hausbau, Einkommen schaffende Maßnahmen sowie Bildung und
der Gesundheitssektor. In jüngster Zeit mussten allerdings aufgrund
der Auseinandersetzungen Projekte in Trincomallee und Batticaloa
vorübergehend ausgesetzt werden.
Quelle: Pressemitteilung Aktion Deutschland Hilft