EU-Digitalkommissarin pocht auf Regulierung von US-Techkonzernen
Im Handelsstreit mit den USA will die EU-Kommission nicht über Gesetze verhandeln, die US-Tech-Konzerne in Europa regulieren sollen. "Wir müssen unsere starken Instrumente vollständig durchsetzen", sagte die zuständige EU-Kommissarin für die Tech-Regulierung, Henna Virkkunen, dem "Handelsblatt"-
Virkkunen weiter: "Wir wollen sicherstellen, dass unser digitales Umfeld sicher, fair und demokratisch ist. All unsere Regeln basieren darauf."
Derzeit
befindet sich EU-Handelskommissar Maros Sefcovic in Washington, um mit
der Regierung von US-Präsident Donald Trump über mögliche Kompromisse im
Zollstreit zu sprechen. Außerdem erhöht die EU-Kommissarin den Druck
auf Kommissionpräsidentin Ursula von der Leyen (CDU), mögliche Strafen
bei den laufenden Untersuchungen gegen die Plattformen zu verhängen.
Insbesondere die Untersuchung gegen die Social-Media-Plattform X könnte
bald abgeschlossen werden. Die Entscheidung, ob die EU-Kommission die
Strafe verhängt, gilt als hochpolitisch: X-Eigentümer Elon Musk ist
einer der engsten Berater von US-Präsident Donald Trump.
Virkkunen
kritisierte US-Vizepräsident J. D. Vance, der der EU auf der Münchner
Sicherheitskonferenz vorgeworfen hatte, die Meinungsfreiheit
einzuschränken. "Im DSA heißt es, dass Online-Plattformen über Verfahren
verfügen müssen, wie sie Risiken bewerten und mindern, zum Beispiel,
wenn es um den Schutz von Jugendlichen, um Wahlprozesse, um unsere
Demokratie und das Wohlergehen der Menschen geht", sagte Virkkunen.
Gerade
wenn es um Inhalte gehe, werde das jedoch oft missverstanden. "Einige
Leute denken, dass wir Inhalte regulieren, aber das tun wir nicht."
Stattdessen müssten die Plattformen über Verfahren verfügen, die
sicherstellen, dass sie keine Hassrede oder Desinformation verbreiten -
und sie müssen illegale Inhalte entfernen, so die EU-Kommissarin.
Quelle: dts Nachrichtenagentur