King: Abfragen im Schengener Informationssystem auf Rekordniveau
Archivmeldung vom 12.05.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.05.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttWegen der angespannten Sicherheitslage in Europa greifen die Sicherheitsbehörden der Schengen-Länder so häufig wie nie zuvor auf gemeinsame Fahndungsdateien zurück: "Das Schengener Informationssystem (SIS) ist zentral für unsere Sicherheit und es ist ein echter Erfolg. Im Jahr 2016 haben die zuständigen nationalen Behörden nahezu vier Milliarden Abfragen durchgeführt", sagte der zuständige EU-Sicherheitskommissar Julian King der "Welt". "Das ist ein überraschender Anstieg von 40 Prozent gegenüber dem Vorjahr."
Die Schengen-Länder hätten verstanden, dass "ein effektiver Informationsaustausch zur Bekämpfung von Terrorismus und Verbrechen wichtig ist", so King weiter. Das SIS ist eine nichtöffentliche Fahndungsdatei, in der vermisste, unerwünschte oder gesuchte Personen gespeichert sind, aber auch gestohlene Schusswaffen und Dokumente oder Kraftfahrzeuge, die überwacht werden müssen.
Auf das System haben die Sicherheitsbehörden der 26 Schengen-Staaten, aber auch Europol, Grenz- und Zollbehörden und nationale Staatsanwaltschaften Zugriff. "Am 1. Mai befanden sich 72, 28 Millionen Datensätze in dem Schengener Informationssystem. Allein in den vergangenen fünf Monaten sind 1,5 Millionen neue Datensätze hinzugekommen", sagte King der "Welt". Vor fünf Jahren (2012) enthielt das System lediglich 42 Millionen Datensätze. Die jeweiligen Daten müssen von den zuständigen Behörden in den Schengen-Ländern eingegeben werden.
Quelle: dts Nachrichtenagentur