Israels Botschafter enttäuscht von Merkel
Archivmeldung vom 15.12.2017
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch André OttIsraels Botschafter Jeremy Issacharoff hat in der Jerusalem-Frage Kritik an der Haltung von Bundeskanzlerin Angela Merkel geübt. Auf die Frage, ob er enttäuscht sei, dass Merkel nicht die Position von US-Präsident Donald Trump teile, Jerusalem als Israels Hauptstadt anzuerkennen, sagte Issacharoff der Funke-Mediengruppe: "Ja, das enttäuscht mich." Trump habe nichts anderes getan, als die Realität in Jerusalem festzuhalten.
"Ich halte einen friedlichen Ausgleich zwischen Israel und den Palästinensern nur für möglich, wenn Jerusalem als Hauptstadt anerkannt wird." Der Anstieg jüdischer Siedlungen im Westjordanland werde vor allem in Europa überbewertet. "Je stärker die EU Israel bei diesem Thema unter Druck setzen will, desto mehr zieht sich Israel zurück. Das ist kontraproduktiv", so Issacharoff.
Die Siedlungen hätten weder einen Friedensvertrag zwischen Israel und Ägypten noch zwischen Israel und Jordanien verhindert. Derzeit gibt es rund 600.000 jüdische Siedler im Westjordanland. In den 90er- Jahren waren es noch 100.000.
Quelle: dts Nachrichtenagentur