Kenianischer Ökonom Mosioma: Korruption und Steuerhinterziehung sind Teil der DNA von Großkonzernen
Archivmeldung vom 07.06.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittKorruption ist nicht Afrikas größtes Problem, sagt Alvin Mosioma vom Tax Justice Network Africa. Schlimmer für den Kontinent seien Steuervermeidung und Steuerhinterziehung, so der Ökonom gegenüber der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland" (Mittwochausgabe).
"So ist die Korruption lediglich für drei Prozent aller staatlichen Einnahmenausfälle in Afrika verantwortlich. Steuervermeidung und Steuerhinterziehung machen jedoch 60 Prozent aus, während der Rest seine Ursache in kriminellen Aktivitäten wie Geldwäsche und Schmuggelei hat." In solche Praktiken seien unter anderem auch deutsche Konzerne verwickelt, sagt der Kenianer. "Für deutsche Firmen waren zwar Bestechungen im Ausland lange Zeit nicht strafbar, doch letztlich unterscheiden sie sich nicht von anderen multinationalen Konzern. Egal ob das Unternehmen aus Japan, den USA, der Schweiz oder Deutschland stammt, die DNA ist sozusagen überall dieselbe." Mosioma hofft jedoch, dass sich immer mehr Länder des globalen Südens zusammenschlössen, um gemeinsam gegen solche Praktiken vorzugehen.
Quelle: neues deutschland (ots)