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Zwei Millionen Kinder sind auf der Flucht

Archivmeldung vom 23.05.2007

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.05.2007 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Im Irak haben sich die Lebensbedingungen für Kinder nach Einschätzung von UNICEF dramatisch verschlechtert. Jedes fünfte Kind ist mangelernährt. Mehr als zwei Drittel aller Kinder haben keinen Zugang zu sauberem Trinkwasser. Bombenexplosionen, Entführungen und Kämpfe bestimmen den Alltag in weiten Teilen des Landes. Aus Angst vor der anhaltenden Gewalt haben mittlerweile fast 15 Prozent der irakischen Bevölkerung ihre Heimat verlassen und befinden sich auf der Flucht.

Rund die Hälfte dieser vier Millionen Flüchtlinge sind Kinder und Jugendliche unter 18 Jahren. UNICEF bittet um Spenden, damit die Kinder im Irak und die Flüchtlingsfamilien in den Nachbarstaaten Jordanien und Syrien dringend benötigte Unterstützung erhalten.
„Humanitäre Hilfe für Kinder ist derzeit die bestmögliche Investition in die Zukunft des Irak“, sagte Dietrich Garlichs, Geschäftsführer UNICEF Deutschland. „Trotz der gefährlichen Sicherheitslage können wir die meisten Kinder mit unserer Unterstützung erreichen - und für jedes einzelne Kind ist sie wichtig.“
Rund 750.000 Iraker haben im Nachbarland Jordanien Zuflucht gesucht; schätzungsweise 1,25 Millionen irakische Flüchtlinge leben in Syrien. Mehr als 1,9 Millionen Iraker sind Binnenflüchtlinge und suchen oft in Gemeinden Schutz, deren Möglichkeiten zur Unterbringung und grundlegender Gesundheitsversorgung schon überstrapaziert sind. Unter den Flüchtenden sind viele Ärzte, Krankenschwestern und Lehrer. Ihre Fürsorge fehlt den Kindern im Irak, die oft bereits ihre Väter in den Kämpfen verloren haben.
Die Wasser- und Abwassersysteme sind weitgehend zerstört. Nur schätzungsweise 30 Prozent der Kinder haben sauberes Trinkwasser zur Verfügung. UNICEF befürchtet, dass es in den bevorstehenden heißen Sommermonaten zu Choleraausbrüchen kommen könnte. In der vergangenen Woche waren erste Verdachtsfälle bei Kindern gemeldet worden.

Quelle: Pressemitteilung UNICEF

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