Polizei fasst mutmaßlichen Bombenleger von Boston
Archivmeldung vom 20.04.2013
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.04.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Manuel SchmidtDie Polizei hat den 19-jährigen Mann festgenommen, der zusammen mit seinem älteren Bruder einen Bomben-Anschlag auf den "Boston Marathon" verübt haben soll. Der junge Mann, der verletzt in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste, sei am Freitagabend (Ortszeit) festgenommen worden, teilte die Polizei von Boston mit.
Der 19-Jährige hatte sich in Watertown bei Boston unter der Plane eines in einem Garten geparkten Bootes versteckt. Ein Anwohner hatte zuvor eine Blutspur an der Abdeckplane seines Bootes bemerkt, die Plane angehoben und einen blutverschmierten Mann entdeckt. Daraufhin habe er sich sofort zurückgezogen und die Polizei alarmiert, sagte der Polizeichef von Massachusetts, Timothy Alben.
Zudem habe die Besatzung eines Polizeihubschraubers den 19-Jährigen mit einer Wärmebildkamera geortet. In Watertown, einem Vorort von Boston, war der große Bruder des Festgenommenen am Freitagmorgen bei einem Schusswechsel schwer verletzt worden und kurz darauf in einem Krankenhaus gestorben.
Zuvor hatten die beiden mutmaßlichen Attentäter offenbar einen Polizisten auf dem Campus der Elite-Universität Massachusetts Institute of Technology (MIT) erschossen, anschließend ein Auto gestohlen und waren mit diesem nach Watertown gefahren.
Nach Anschlag in Boston: Unions-Innenminister fordern Ausbau der Videoüberwachung
Nach dem Terroranschlag in Boston fordern mehrere Unions-Innenminister einen Ausbau der Videoüberwachung. "Videoaufnahmen sind nicht nur bei Terrorakten ein gutes Mittel", sagte Hessens Innenminister Boris Rhein (CDU) der "Welt". An Kriminalitätsschwerpunkten werde dadurch Sicherheit geschaffen. "Mithilfe von Videoüberwachung lassen sich Straftäter identifizieren. Sie schreckt auch ab und hilft der Polizei, möglichst früh Verbrechen zu erkennen", sagte Rhein.
Bayerns Innenminister Joachim Herrmann (CSU) sagte der Zeitung: "Bei den Anschlägen in Boston haben Videoaufnahmen wichtige Täterhinweise und schnell verfügbare Ermittlungsansätze geliefert." Die Bostoner Ereignisse zeigten, dass die Videoüberwachung an Orten mit Menschenaufläufen, an Kriminalitätsschwerpunkten und besonders im öffentlichen Personenverkehr nötig sei.
"Bei der Beschaffung von Zügen muss die Ausstattung mit modernster Videotechnik künftig zum Standard gehören", forderte Herrmann. Zur Ausweitung der Videoüberwachung auf öffentlichen Plätzen will Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU) nach Informationen der "Welt am Sonntag" mehr Mittel im Haushalt 2014 beantragen. Er führt bereits mit der Bahn AG intensive Gespräche, damit die Videoüberwachung auf Bahnhöfen "verhältnismäßig und maßvoll" verstärkt wird.
Quelle: dts Nachrichtenagentur