Van Aken gegen Deal von Trump und Putin über Ukraine
Linkenchef Jan van Aken hat den von US-Präsident Donald Trump vorgeschlagenen Deal über die Zukunft der Ukraine scharf kritisiert. "Was die USA hier machen, sind keine Friedensverhandlungen, sondern ein Deal mit Putin", sagte van Aken dem "Spiegel". Die EU müsse für Friedensverhandlungen jetzt selbst aktiv werden und Länder wie China einbeziehen, die Russland beeinflussen könnten.
Über die mögliche Aufgabe der Krim müsse die Ukraine selbst entscheiden.
"Ich fände es vermessen, wenn wir uns in Deutschland überlegen, was für
ein angegriffenes Land hinnehmbar ist", sagte van Aken dem "Spiegel".
"Vor allem aber ist es Irrsinn, schon vor einer Verhandlung ein
mögliches Zugeständnis auf den Tisch zu legen."
Auch für Trumps
Ausbrüche gegenüber dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj hat
van Aken wenig Verständnis. "Dass Trump jetzt ausgerechnet den
Präsidenten der angegriffenen Ukraine als Hetzer bezeichnet, ist ein
neuer Tiefpunkt. Das zeigt, dass die USA überhaupt nicht an einem
gerechten Frieden für die Ukraine interessiert sind."
US-Medien
hatten über einen der Ukraine vorgelegten US-Vorschlag berichtet, der
den russischen Forderungen weit entgegenkommt. Auch der CDU-Politiker
Roderich Kiesewetter hatte das scharf kritisiert.
BSW-Chefin
Sahra Wagenknecht hält die Kritik dagegen für übertrieben. "Wenn
Russland tatsächlich zustimmt und damit die Kampfhandlungen gestoppt
werden könnten, dann wäre der Plan eine echte Chance auf dem Weg zu
einem Verhandlungsfrieden", sagte sie dem "Spiegel". Beide Seiten
müssten Zugeständnisse machen. "Wer meint, der Krieg könne erst beendet
werden, wenn die Ukraine die Krim zurückerobert hat, leidet an
pathologischem Realitätsverlust."
Quelle: dts Nachrichtenagentur