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Pessimistische Stimmung in Deutschland, Frankreich und Großbritannien

Archivmeldung vom 09.12.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.12.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Bei den Briten sind Pessimismus und Zweifel an der Kompetenz der Regierung besonders stark ausgeprägt. Europäer auf Sparkurs: Gastronomie, Textilindustrie und Tourismus stehen besonders harte Zeiten bevor

Zwölf Milliarden Euro will die deutsche Bundesregierung in den kommenden zwei Jahren ausgeben. Das soll der Wirtschaft bis zu 50 Milliarden Euro an Investitionen bescheren - gegen die größte drohende Rezession seit der Ölkrise in den 1970er Jahren. Trotzdem dominiert in der Bevölkerung Pessimismus. 59 Prozent der Deutschen glauben, dass sich die wirtschaftliche Lage in den kommenden Monaten weiter negativ entwickeln wird. In den beiden anderen großen europäischen Industrienationen - Frankreich und Großbritannien - herrscht noch größere Skepsis: 79 Prozent der Briten und 63 Prozent der Franzosen rechnen damit, dass 2009 von einer Rezession geprägt sein wird. Auffällig: Das Vertrauen in die Rettungsmaßnahmen der Regierungen ist in allen drei Ländern gering. Lediglich 17 Prozent der Deutschen und Franzosen sind zuversichtlich, dass die Investitionen ihres Staates einen positiven Einfluss auf die wirtschaftliche Lage haben. Die Briten haben das mit Abstand geringste Vertrauen in die Anstrengungen ihrer Regierung: Nur zwei Prozent von ihnen sind überzeugt, dass die Maßnahmen der Brown-Administration eine Rezession aufhalten können. Das ergibt eine aktuelle internationale Umfrage des Nürnberger Marktforschungsunternehmens Konzept & Analyse unter 1.500 Befragungsteilnehmern in Deutschland, Frankreich und Großbritannien, die gemeinsam mit dem Online-Panel-Betreiber Respondi AG Anfang Dezember durchgeführt wurde.

Pessimismus bremst Konsumverhalten in Industrienationen

Über die Hälfte der britischen (56 Prozent), deutschen (52 Prozent) und französischen (58 Prozent) Befragungsteilnehmer gibt an, ihre Ausgaben in den kommenden Monaten deutlich einschränken zu wollen. Besonders die Gastronomie, die Textilindustrie und der Tourismus werden dies zu spüren bekommen. Denn jeder Zweite will zukünftig bei Restaurantbesuchen sparen (Deutschland: 52 Prozent, Frankreich: 49 Prozent, Großbritannien: 57 Prozent). Auch in den Bereichen Bekleidung (Deutschland: 47 Prozent, Frankreich: 47 Prozent, Großbritannien: 57 Prozent) und Urlaub (Deutschland: 43 Prozent, Frankreich: 37 Prozent, Großbritannien: 54 Prozent) wollen sich die Befragten aus den drei Industrienationen besonders deutlich einschränken.

Briten sparen schon 2008 an den Weihnachtsgeschenken

Während in Deutschland und Frankreich nur etwa jeder Dritte an den Weihnachtsgeschenken sparen will, ist die Bereitschaft, die Präsente etwas bescheidener ausfallen zu lassen, in Großbritannien wesentlich ausgeprägter. 41 Prozent der Briten geben an, in diesem Jahr weniger Geld für Geschenke ausgeben zu wollen. Zudem entscheiden sich deutlich mehr Briten (44 Prozent) als Deutsche (25 Prozent) oder Franzosen (28 Prozent) dafür, in den kommenden Monaten mehr Einkäufe beim Discounter zu tätigen. Auch Waschmaschine und Herd müssen in Großbritannien zukünftig etwas länger durchhalten. Denn auch hier sehen die Briten ein deutlich größeres Einsparpotenzial als die Festlandeuropäer. Rund 40 Prozent von ihnen wollen in den kommenden Monaten auf den Kauf von Haushaltsgeräten verzichten (im Vergleich dazu: Deutschland: 24 Prozent, Frankreich: 19 Prozent).

Mobilfunkanbieter und Fitnesscenter können aufatmen

In den Bereichen Handytelefonie, Sport und Wellness sehen die Konsumenten der großen europäischen Industrienationen das geringste Einsparpotenzial. Es ist demnach davon auszugehen, dass diese Sparten die kommenden Monate besser überstehen werden als andere Branchen.

Quelle: Konzept & Analyse

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