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Jorgo Chatzimarkakis zur Griechenland-Einigung: "Europa hat nichts verstanden"

Archivmeldung vom 12.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Jorgo Chatzimarkakis Bild: Alberto Novi, on Flickr CC BY-SA 2.0
Jorgo Chatzimarkakis Bild: Alberto Novi, on Flickr CC BY-SA 2.0

Der deutsch-griechsiche Politiker Jorgo Chatzimarkakis sieht in der Einigung der griechischen Regierung mit den Gläubgerinstitutionen über die Grundzüge eines dritten Kreditprogramms eine vertane Chance. "Europa hat nichts verstanden", sagte Chatzimarkakis der in Berlin erscheinenden Tageszeitung "neues deutschland".

Der ehemalige Euroapabgeordnete und Sonderbotschafter Griechenlands fordert eine Reform der Euro-Zone und dabei unter anderem die Einführung eines Länderfinanzausgleichs auf EU-Ebene. »Man kann keine Währungsunion machen, ohne sich einige föderale Instrumente zu geben«, so Chatzimarkakis. Es wäre ehrlicher, diesen Weg zu gehen und dafür zu kämpfen, als mit Last-minute-Verhandlungen und Grexit-Gedankenspielen immer wieder die gesamte Euro-Stabilität aufs Spiel zu setzen.

Chatzimarkakis glaubt nicht, dass nun umfassende Reformen in Gang gesetzt werden - weder auf europäischer Ebene noch in Griechenland. »Es werden Gesetze verabschiedet werden, aber mit ganz vielen Ausnahmen.« Neu sei nun lediglich die Erkenntnis, dass, "egal wer in Griechenland regiert oder eine Mehrheit hat - letztlich das fortsetzt, was Griechenland seit der Unabhängigkeit macht -, nämlich auf Gelder des Auslands angewiesen zu sein und nicht zu überlegen, was man tun muss, um aus eigener Kraft zu überleben.«

Quelle: neues deutschland (ots)

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