Bericht: Pistorius fordert frisches Geld für Ukraine-Waffenhilfe
Archivmeldung vom 09.07.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićUnmittelbar vor Beginn des Nato-Gipfels in der US-Hauptstadt Washington ringt die Bundesregierung intern offenbar um mehr Geld für weitere Waffenlieferungen an die Ukraine. Laut eines Berichts des "Spiegel" sieht der Verteidigungsminister allein für das laufende Jahr einen zusätzlichen Bedarf von vier Milliarden Euro.
Weiterhin seien die rund sieben Milliarden Euro, die im laufenden
Bundeshaushalt für die Unterstützung Kiews vorgesehen sind, weitgehend
aufgebraucht oder vertraglich gebunden. Für das zweite Halbjahr 2024
seien nur noch knapp 200.000 Euro für neue Lieferungen übrig.
Verteidigungsminister
Boris Pistorius (SPD) habe deswegen bei Finanzminister Christian
Lindner (FDP) zusätzliche Mittel angemahnt. Pistorius habe Lindner
bereits informell mitgeteilt, der Topf für die Ukraine-Waffenhilfe müsse
für das zweite Halbjahr 2024 um weitere vier Milliarden Euro
aufgestockt werden, so das Nachrichtenmagazin.
Die bisherigen
Lieferungen werden nicht aus dem Verteidigungs-Etat, sondern zum
Großteil aus dem Einzelplan 60 finanziert. Geplant aber wird die
Unterstützung im sogenannten Ukraine-Stab unter der Führung von
Generalmajor Christian Freuding.
Laut dem "Spiegel" will
Pistorius mit dem frischen Geld weitere Munition, dringend benötigte
Ersatzteile und möglicherweise auch weitere Leopard-1A-Panzer an die
Ukraine liefern. Finanzminister Lindner hat indes die Bundesregierung
zur Sparsamkeit aufgefordert. Überplanmäßige Ausgaben wie zusätzliche
vier Milliarden für die Ukraine dürften ihm da ungelegen kommen.
Im
Wehrressort hält man unterdessen die Lieferung von Munition und von
Ersatzteilen für essenziell, damit sich die Ukraine weiter gegen
Russland verteidigen kann. Bei einem Truppenbesuch in Alaska wollte
Pistorius sich nicht im Detail zu den internen Gesprächen mit Lindner
einlassen. Die Ukraine-Mittel für 2024 seien "weitgehend verausgabt und
gebunden", sagte er. Die Gespräche mit Lindner über frisches Geld
bestätigte Pistorius nur indirekt. "Wir arbeiten gerade daran,
zusätzliche Mittel loszueisen, um auch in diesem Jahr noch weiter tätig
sein zu können", so der Minister.
Quelle: dts Nachrichtenagentur