Schwere Vorwürfe beim Treffen von Top-Diplomaten aus China und den USA
Archivmeldung vom 19.03.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittChina und die USA haben sich beim jüngsten Treffen gegenseitig schwere Vorwürfe gemacht. US-Diplomaten warfen chinesischen Kollegen ein „Spiel für das Publikum“ vor. Laut chinesischen Diplomaten hat die US-Seite in der Eröffnungsrede Peking „unangemessen angegriffen“, was weder von Gastfreundschaft zeuge noch der diplomatischen Etikette entspräche. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "Das Treffen in Anchorage, der Hauptstadt Alaskas, begann am Donnerstag und war die erste ranghohe Begegnung der neuen US-Regierung und Chinas Führung. Daran nahmen der neue US-Außenministers Antony Blinken und Yang Jiechi, der höchste Außenpolitiker der Kommunistischen Partei, sowie der im chinesischen Machtapparat untergeordnete Außenminister Wang Yi und Bidens Nationaler Sicherheitsberater Jake Sullivan teil.
Die US-Regierung hatte nach eigenen Angaben darauf bestanden, dass das Treffen auf amerikanischem Boden stattfinden sollte. Die Diplomaten sollten die Grundlage für neue Beziehungen zwischen beiden Ländern legen, die momentan von zahlreichen Konflikten überschattet werden.
Blinken sagte in seiner Eröffnungsrede: „Das Verhältnis der USA zu China wird konkurrierend sein, wenn nötig, zusammenarbeitend, wenn möglich, und feindselig, wenn es sein muss“.
Die Handlungen Chinas bedrohten die globale Stabilität, warnte er. China konterte und verbat sich jegliche Einmischung in innere Angelegenheiten. Es sei wichtig, „unsere Angelegenheiten gut zu führen, anstatt die Schuld auf jemand anders in der Welt zu schieben“, zitiert die Deutsche Presse-Agentur Yang. „Es ist eine Tatsache, dass es mit Blick auf die Menschenrechte viele Probleme in den Vereinigten Staaten gibt“, sagte er weiter und erwähnte die „Black Lives Matter“-Proteste des vergangenen Jahres gegen Rassismus und Polizeigewalt.
Blinken wiederum erklärte, die USA seien besorgt angesichts der Menschenrechtslage in der Metropole Hongkong und in der Provinz Xinjiang, wo die ethnische Minderheit der Uiguren lebt. Zudem warf er China vor, für Cyber-Angriffe verantwortlich zu sein und US-Verbündete mit wirtschaftlichem Druck zu erpressen. Zudem kritisierte er Pekings Haltung in Bezug auf Taiwan, das es als Teil Chinas beansprucht.
Wie ein Vertreter der chinesischen Delegation sagte, kamen die Diplomaten aus China mit „aufrichtigen Absichten“ nach Anchorage, um einen strategischen Dialog mit den USA zu führen.
„Doch die US-Seite überschritt während der Eröffnungsrede das Zeitlimit mit unbegründeten Angriffen und Anschuldigungen gegen Chinas Außen- und Innenpolitik, was zu einem Konflikt führte. Dies ist nicht die Ethik der Behandlung von Gästen, das entspricht auch nicht dem diplomatischen Protokoll. Die chinesische Seite hat scharf darauf reagiert“, zitiert Chinas Staatssender CCTV seine Worte.
Ein Vertreter der US-Administration sagte laut der Zeitung „Politico“: „Die chinesische Delegation scheint ihrerseits mit der Absicht gekommen zu sein, für das Publikum zu arbeiten und sich eher auf öffentliche theatralische und dramatische Gesten als auf das Wesentliche zu konzentrieren.“ Er warf den chinesischen Diplomaten auch einen Verstoß gegen das Protokoll vor. Man habe sich zu Beginn auf kurze, zweiminütige Erklärungen jedes hochrangigen Beamten geeinigt.
Nach den Eröffnungsreden tagten beide Seiten hinter verschlossenen Türen bis zum Abend weiter. Die Gespräche sollen am Freitag weitergehen. "
Quelle: SNA News (Deutschland)