Militär-Experte Masala attestiert Ukraine "Hochrisikostrategie"
Archivmeldung vom 12.08.2024
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.08.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićCarlo Masala von der Universität der Bundeswehr in München hat Zweifel am Sinn der Entscheidung der Ukraine, die russische Region Kursk anzugreifen.
"Das ist eine Hochrisikostrategie der Ukraine; wir wissen nicht, wie sie
letzten Endes ausgeht", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland"
(Montagausgaben). "Sie könnte auch damit enden, dass diese Operation der
Ukraine auf Dauer mehr schadet, als dass sie ihr nutzt."
Zwar
zeige die ukrainische Armee, dass sie militärisch noch die Initiative
übernehmen könne. Nachdem sie sich im Donbass zuletzt Zug um Zug aus
Positionen zurückgezogen habe, die die Russen anschließend übernommen
hätten, demonstriere die Armee nun, dass sie weiter zu
Offensivoperationen in der Lage sei, fügte Masala hinzu. Wenn die
Ukraine das jetzt eroberte Gebiet längere Zeit halten wolle, um es zum
Beispiel im Rahmen von Verhandlungen gegen russisch besetzte Gebiete in
der Ukraine einzutauschen, müsse sie dafür aber einen großen
militärischen Aufwand betreiben. "Diese Mittel könnte sie im Donbass
besser gebrauchen", so der Politologe. "Denn dort sind die Fronten jetzt
sehr instabil."
Dass bei der Offensive in Kursk offenbar auch
westliche Waffen zum Einsatz kommen, hält er für unproblematisch.
Offenbar hätten die USA die Operation letztlich gebilligt. Darauf deute
der Einsatz amerikanischer Himars-Raketenwerfer hin, deren
Ziel-Koordinaten stets mit den USA abgesprochen worden seien. Und auch
die Bundesregierung habe sich zu den eingesetzten Schützenpanzern vom
Typ "Marder" nicht geäußert, was auf Einverständnis schließen lasse.
Quelle: dts Nachrichtenagentur