Österreich-Wahl: Kühnert warnt vor mehr Macht für FPÖ
Archivmeldung vom 30.09.2024
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAus der SPD wird der Ruf nach der Bildung von "demokratischen Mehrheiten" infolge der an diesem Sonntag stattfindenden Parlamentswahl in Österreich laut.
"Demokratische Mehrheiten werden auch nach dem heutigen Wahlabend in
Österreich möglich sein und müssen genutzt werden", sagte Kevin Kühnert,
stellvertretender Vorsitzender der deutsch-österreichischen
Parlamentariergruppe im Bundestag, dem "Tagesspiegel" (Montagsausgabe).
Kühnert
fordert EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen (CDU),
EVP-Fraktionschef Manfred Weber und deren gesamte Partei dazu auf, der
ÖVP "unmissverständlich deutlich zu machen, wie sehr sich Wien durch
eine Rehabilitierung der Skandalpartei FPÖ isolieren würde". Kühnert
sagte: "Die FPÖ steht rechts von Le Pen und rechts von Meloni - mit ihr
ist keineswegs zu spaßen." Dass die Konservativen "nur noch die
Scharfmacher-Rhetorik von Herbert Kickl ablehnen, nicht jedoch die
rechts-autoritäre Programmatik der FPÖ, ist verstörend", sagte der
SPD-Generalsekretär.
In Österreich stehe mit der Nationalratswahl
"vor allem die ÖVP vor einem Dilemma, das sie selbst befördert hat",
sagte Kühnert: "Das Hofieren der FPÖ, insbesondere die durch Ex-Kanzler
Sebastian Kurz eingegangene Koalition, haben die FPÖ nicht entzaubert,
sondern gestärkt." Schwarz-Blaue Koalitionen in Bund und Ländern, also
ÖVP-FPÖ-Bündnisse, verhinderten "jegliche glaubwürdige Abgrenzung der
ÖVP von der FPÖ. Erst die von der ÖVP praktizierte Politik der
ausgestreckten Hand hat eine Stimmabgabe für die FPÖ so attraktiv
gemacht."
Quelle: dts Nachrichtenagentur