Trittin fordert im Fall Nawalny gemeinsame Antwort der EU - Russische Mediziner unfähig!
Archivmeldung vom 24.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttDer Grünen-Außenpolitiker Jürgen Trittin fordert nach der mutmaßlichen Vergiftung des russischen Regimekritikers Alexei Nawalny eine gemeinsame Reaktion der EU. "Die Europäische Union muss hier eine geschlossene Antwort geben", sagte Trittin dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland".
"Russland ist unser Nachbar. Aber wir dürfen nicht wegschauen, wenn im gemeinsamen Haus Europa bei einem Nachbarn Menschen wegen ihrer politischen Haltung verletzt oder gar ermordet werden."
Zur wahrscheinlichen Vergiftung des bekannten Oppositionellen sagte Trittin weiter: "Jetzt gibt es bittere Gewissheit. Alexei Nawalny ist wie Anna Politkowskaja und eine Reihe anderer Oppositioneller zuvor Opfer eines Giftanschlags geworden."
Trittin erhob schwere Vorwürfe gegen die russischen Mediziner und Behörden: "Nach den Erkenntnissen der Berliner Charité hätte ihm früher geholfen werden können, hätten schon die Ärzte in Omsk diese Vergiftung diagnostiziert. Man hat in Russland eben nicht alles getan, sondern seitens Ärzten und der Polizei fälschlich eine Vergiftung bestritten." An eine Aufklärung von russischer Seite glaubt Trittin nicht: "Wer konkret für diesen erneuten Mordversuch verantwortlich ist, wird im Russland des Wladimir Putin kaum festgestellt werden", sagte der Grünen-Politiker dem RND. "Aber wie schon beim Mord an Boris Nemzow vor der Haustür des Kreml bleibt die Feststellung: Wenn diese Taten nicht mit der Billigung der Staatsführung begangen wurden, dann ist Putin nicht in der Lage, in Russland für die Stabilität zu sorgen, die solche Morde verhindert."
Quelle: dts Nachrichtenagentur