SPD-Fraktionschef bittet EU-Partner angesichts Gasmangels um Hilfe
Archivmeldung vom 30.07.2022
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Freigeschaltet durch Sanjo BabićAngesichts befürchteter Engpässe bei der Erdgasversorgung und nur teilweise gefüllter Gasspeicher appelliert SPD-Fraktionschef Rolf Mützenich an die EU-Mitgliedsstaaten, Deutschland mit Lieferungen aus eigenen Beständen zu unterstützen. "Putin will Europa spalten, das lassen wir nicht zu", sagte er der "Welt am Sonntag".
Auch bei der Sicherung der Energieversorgung stehe Europa zusammen. "Darum müssen wir in der Europäischen Union solidarisch sein. Unsere Partner mit besser gefüllten Gasspeichern werden wir um Solidarität ersuchen", sagte Mützenich der "Welt am Sonntag".
Der Sozialdemokrat verwies auf die Hilfen aus Deutschland bei Engpässen im Ausland: "Wir helfen wiederum Frankreich bei der Stromversorgung, dort steht ein Großteil der Atommeiler still. All das ist gelebte Solidarität." FDP-Fraktionschef Christian Dürr sagte hingegen, Deutschland müsse zunächst eine Basis für Hilfen der EU-Partner schaffen. "Wer Solidarität genießt, muss im Notfall auch selbst solidarisch sein", sagte Dürr der "Welt am Sonntag" dazu. "Umso wichtiger ist es, dass wir nun unseren Beitrag leisten und die Laufzeiten unserer Kernkraftwerke verlängern. Richtig wäre es aber auch, die innereuropäischen Abkommen mit unseren Nachbarländern voranzutreiben, damit man sich in der Not gegenseitig unterstützen kann."
Quelle: dts Nachrichtenagentur