Laut russischem Außenamt sind Berichte über „Vorteile“ der Migrationskrise für Moskau sind „Mythologem“
Archivmeldung vom 22.11.2021
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Freigeschaltet durch Anja SchmittDas russische Außenministerium hat die Publikationen westlicher Massenmedien kritisiert, laut denen Russland die Krise an der polnisch-weißrussischen Grenze für die Vorbereitung einer „Invasion“ in die Ukraine nutze. Dies berichtet das russische online Magazin „SNA News“ .
Weiter ist auf deren deutschen Webseite dazu folgendes zu lesen: "„Das ist ein weiteres Mythologem in der Reihe der Mythologeme, von denen wir gehört haben und bei denen es um sogenannte russische Panzer geht, die wir angeblich mit humanitären Konvois befördert haben. Dazu gehören Geschichten über Tunnels, die angeblich zwischen Russland und dem Südosten der Ukraine gebaut worden seien“, sagte die amtliche Sprecherin des Außenministeriums, Maria Sacharowa, am Montag.
„Wenn es solche Fakten gibt, legen Sie Beweise dafür vor und zeigen Sie sie, dann könnten wir darüber reden. Wenn es keine solchen Fakten gibt, ist es an der Zeit, eine Fehlerkorrektur mit den nicht existierenden Geschichten vorzunehmen, die seit sieben Jahren über die Seiten der westlichen Presse in Bezug auf die Ukraine wandern“, sagte Sacharowa.
US-Aufklärungsdienste sind einem Medienbericht zufolge der Meinung, dass Russland Anfang 2022 eine Invasion in die Ukraine planen und sie aus drei Richtungen, darunter über weißrussisches Territorium, vornehmen könnte. Zu diesem Zweck habe Moskau angeblich „Zehntausende“ Reservisten in einem „für die postsowjetische Zeit beispiellosen Umfang“ einberufen, berichtete die Agentur Bloomberg.
Wie Kreml-Sprecher Dmitri Peskow sagte, lassen derartige Erklärungen und Publikationen einen darüber nachdenken, dass Provokationen nicht ausgeschlossen sind, diese Hysterie werde künstlich aufgepeitscht. Der russische Außenminister Sergej Lawrow sagte in einem Kommentar, dass das Regime in Kiew versuche, sich als ein Opfer der russischen Aggression darzustellen.
Situation an weißrussisch-polnischer Grenze
Noch im vergangenen Sommer hatte der Andrang von Migranten aus dem Nahen Osten und Afrika an den Grenzen zwischen Weißrussland und Polen sowie den Baltischen Ländern zugenommen. Die Situation spitzte sich am 8. November zu, als sich rund 2000 Flüchtlinge am Grenzzaun versammelten. Polnische Sicherheitskräfte unterbanden mehrere Durchbruchsversuche, darunter unter Einsatz von Tränengas.
Warschau hat 15.000 Soldaten sowie Panzer, Luftverteidigungskräfte und andere schwere Waffen an der Grenze konzentriert. Großbritannien schickte eine Gruppe von Soldaten ins Grenzgebiet, um die Sperranlagen zu festigen.
Vilnius, Riga und Warschau geben Minsk die Schuld für die Krisensituation. Weißrussland weist die Vorwürfe zurück.
Wie der weißrussische Präsident Alexander Lukaschenko erklärte, werde das Land den Zustrom von Menschen nicht mehr aufhalten. Denn wegen der US-Sanktionen habe Weißrussland weder Geld noch Kräfte dafür."
Quelle: SNA News (Deutschland)