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Syrien: Tote und Verletze bei Bombenanschlag auf Innenministerium

Archivmeldung vom 13.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Flagge der Arabischen Republik Syrien
Flagge der Arabischen Republik Syrien

Bei einem Bombenanschlag auf das syrische Innenministerium in Damaskus sind nach Berichten des staatlichen Fernsehens zahlreiche Menschen getötet und weitere verletzt worden. Konkrete Zahlen wurden zunächst aber nicht bekannt gegeben.

Offenbar handelte es sich um einen aufwendig geplanten Anschlag. So soll es drei separate Explosionen gegeben haben, eine davon über eine Autobombe. Unterdessen wurde die syrische Opposition auf einer Konferenz in Marrakesch von rund 130 Staaten und Organisationen anerkannt. Sie sei "die legitime Vertretung des syrischen Volkes", heißt es in der Abschlusserklärung des eintägigen Treffens. Auch die USA, die EU, Großbritannien und Frankreich hatten das Oppositionsbündnis bereits anerkannt.

Philosoph Lévy für Militärintervention in Syrien

Der französische Philosoph Bernard-Henri Lévy hat sich für eine Militärintervention in Syrien ausgesprochen. In der "Zeit" schreibt Lévy: "Ist noch Zeit für eine Intervention? Die Antwort lautet ja. Mit Zorn im Herzen, ja. Mit Bitterkeit angesichts der mehr als 40 000 Toten, die in diesem Fall umsonst gestorben wären - immer noch ja." Wenn die Antwort ein Nein wäre, fährt er fort, "wer weiß, wo das Blutbad, die Spirale des Schreckens, der blutige Strudel des Todes, dann noch gestoppt werden könnte?"

Der Philosoph und politische Publizist war der führende intellektuelle Verfechter einer Militärintervention in Libyen. Lévy ist überzeugt davon, dass die Zeit des syrischen Diktators Assad abgelaufen ist. "Die Debatte zielt nur noch darauf ab, ob er `dank` oder `trotz` uns gehen wird, ob mit unserer Zustimmung oder gegen unseren Willen - die Debatte dreht sich also allein darum, ob der unausweichliche Sieg der Rebellen auch ein wenig unser Sieg sein wird oder nicht."

Als Hauptproblem hat Lévy die Flugzeuge des Regimes ausgemacht. "Dafür gibt es zwei Strategien: eine von den Nato-Flugzeugen auf den türkischen Stützpunkten durchgesetzte Flugverbotszone, sehr viel leichter zu bewerkstelligen als in Libyen, wo man uns schon vor der Intervention mit der angeblich unschlagbaren Luftabwehr Muammar al-Gaddafis in den Ohren lag. Oder aber wir liefern den Rebellen die Waffen, damit sie sich die 25 militärischen und zivilen Flughäfen, von denen die todbringenden Maschinen aufsteigen, zurückholen."

Lévy sieht in dem russischen Veto gegen eine Intervention kein großes Hindernis: "Seit die Franzosen, dann die Briten und Amerikaner und später auch die Arabische Liga das Oppositionsbündnis als einzigen Repräsentanten eines abgeschlachteten Volkes anerkannt haben, spricht nichts mehr dagegen, dass wir das russische Veto unterlaufen, ein Veto, das die Geschichte zweifelsohne verurteilen wird." Putin werde nicht für Tartus sterben, "den Marinestützpunkt, den die Syrer ihm zur Verfügung stellen".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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