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Schweden: Inflation erreicht höchsten Stand seit 30 Jahren

Archivmeldung vom 17.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Stephanie  Hofschlaeger / pixelio.de
Bild: Stephanie Hofschlaeger / pixelio.de

Steigende Lebensmittelpreise in dem skandinavischen Land feuern die Inflation an. Inzwischen hat sie 7,2 Prozent erreicht – ein Höchstwert seit Dezember 1991, als die Inflation bei 7,8 Prozent lag. Auch die Strompreise tragen zur Inflation bei. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Die Inflation in Schweden ist weiter angestiegen. Im Mai erreichte die Inflationsrate (nach dem Verbraucherpreisindex mit festem Zinssatz) 7,2 Prozent und damit den bislang höchsten Stand seit Dezember 1991, als sie 7,8 Prozent betrug, wie das schwedische Statistikamt erklärte. Steigende Lebensmittelpreise trugen stark zur Inflationsrate bei, schrieb Carl Mårtensson, Mitarbeiter des Statistikamtes, in der Pressemitteilung der Behörde.

Im April lag die Inflationsrate noch bei 6,4 Prozent. Die Veränderung im Mai wurde hauptsächlich durch Preissteigerungen bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken verursacht. Fleisch sowie Milch, Käse und Eier trugen am meisten dazu bei. Die Preise für Tomaten sind in den letzten fünf Monaten gestiegen, im Mai jedoch gesunken.

Neben den Lebensmittelpreisen trugen auch Strom, Freizeit und Kultur zum weiteren Anstieg bei. Bekleidung, Möbel sowie Restaurants und Hotels verteuerten sich ebenfalls. Gleichzeitig wurden die Preissteigerungen durch niedrigere Dieselpreise im Mai etwas ausgeglichen. Die Behörde teilte mit:

"Der Preisanstieg von Mai 2021 auf Mai 2022 war bei Nahrungsmitteln und alkoholfreien Getränken die größte Jahresveränderung seit 39 Jahren. Gestiegene Strompreise und Verkehrspreise, zu denen Kraftstoff und der Kauf von Autos gehören, trugen ebenfalls zur Jahresveränderung bei."

Laut Kristina Lagerström, Finanzkommentatorin des schwedischen Rundfunksenders SVT, haben die Inflationsrisiken unter anderem zu starken Zinserhöhungen und höheren Hypothekenzinsen geführt:

"Die Dynamik auf dem Arbeitsmarkt ist nach wie vor sehr gut. Sie kann höhere Löhne ermöglichen und den Anstieg kompensieren. Aber wenn die Lohnerhöhungen zu groß sind, steigen auch die Kosten für die Unternehmen, weshalb wir Gefahr laufen, in eine Negativspirale mit steigenden Löhnen und Preisen zu geraten, bei der niemand gewinnt."

Lagerström zufolge könne sich die Höhe der Inflation auf den Leitzins der Zentralbank auswirken, der Ende April von 0 auf 0,25 Prozent angehoben wurde.

"Ich denke, das trägt dazu bei, dass (der Leitzins) um 0,5 Prozent steigen könnte. Die Zentralbank hat dies im Herbst völlig falsch eingeschätzt, ebenso wie andere Zentralbanken und Wirtschaftsanalysten."

Inzwischen zeigt sich auch in anderen Ländern ein ähnliches Bild einer galoppierenden Inflation, sowohl innerhalb der EU als auch im Westen im Allgemeinen, angesichts hoher Energiepreise und Engpässe in den Lieferketten. Die Inflation in den USA erreichte ein 40-Jahres-Hoch. Steigende Preise sind inzwischen ein wahrhaft globales Phänomen geworden. US-Präsident Joe Biden, dem vorgeworfen wird, die wirtschaftlichen Probleme seines Landes nicht in den Griff zu bekommen, macht für gewöhnlich den laufenden militärischen Konflikt in der Ukraine sowie den russischen Präsidenten Wladimir Putin persönlich für das Anwachsen der Inflation verantwortlich."

Quelle: RT DE

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