Maas und Schwesig kritisieren Nord-Stream-Sanktionen
Archivmeldung vom 28.08.2020
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Freigeschaltet durch André OttBundesaußenminister Heiko Maas (SPD) hat die geplanten US-Sanktionen gegen die deutsch-russische Pipeline Nord Stream 2 kritisiert. "Sanktionen zwischen Partnern sind ganz klar der falsche Weg", sagte Maas dem "Spiegel". "Deutschland und Europa entscheiden selbstständig über ihre Energiepolitik."
Scharfe Kritik kam auch von Mecklenburg-Vorpommerns Ministerpräsidentin Manuela Schwesig (SPD), deren Land am meisten von den Sanktionen betroffen ist. "Das Verhalten der US-Regierung ist skandalös. Das können wir uns nicht gefallen lassen", sagte Schwesig dem "Spiegel".
Und weiter: "Ich erwarte von der Bundesregierung, dass sie den USA klarmacht, dass wir dieses Verhalten nicht akzeptieren." In den baltischen Ländern sieht man die US-Sanktionen zwar ebenfalls kritisch, wäre aber froh, wenn die Pipeline niemals ans Netz ginge: "Estland hat Nord Stream 2 schon immer kritisch gesehen", sagt der estnische Verteidigungsminister Jüri Luik dem Magazin. "Ich wäre nicht enttäuscht, wenn es scheitert."
Der Vorsitzende des Außenhandelsausschusses im EU-Parlament, Bernd Lange, forderte Gegensanktionen. "Falls es zu US-Sanktionen kommt, sollte die EU Gegenmaßnahmen ergreifen", sagte der SPD-Politiker. Schäden für die europäische Wirtschaft müsse man mit "Zöllen und Sanktionen" ausgleichen. "Man kann zu Nord Stream 2 unterschiedliche Auffassungen haben", sagte David McAllister (CDU), Chef des Auswärtigen Ausschusses im Europaparlament. "Die extraterritorialen Sanktionsdrohungen der US-Regierung sind in jedem Fall unangemessen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur