Özdemir sieht Erdogan nach Wahlsieg "auf dem Zenit der Macht"
Archivmeldung vom 11.08.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittGrünen-Chef Cem Özdemir sieht Recep Tayyip Erdogan nach dessen Sieg bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei "auf dem Zenit der Macht". "Er ist jetzt auf dem Zenit der Macht, mehr Macht geht nicht", sagte Özdemir am Montag im "Deutschlandfunk".
Ob Erdogan die Probleme "anpacken wird oder ob er sich vor allem darauf beschränken wird, seine Macht zu festigen, das bleibt abzuwarten", so der Grünen-Chef weiter. Soziale Themen und Arbeit hätten die Präsidentenwahl entschieden, sagte Özdemir. "Da ist Erdogan offensichtlich derjenige, der bei den Wählerinnen und Wählern am meisten Zuvertrauen ausgelöst hat."
Erdogan hatte bei der Präsidentschaftswahl in der Türkei bereits im ersten Wahlgang die absolute Mehrheit erreicht und nach Angaben der nationalen Wahlkommission 51,96 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen können.
Vorläufiges Ergebnis: Erdogan gewinnt türkische Präsidentschaftswahl
Der Ministerpräsident der Türkei, Recep Tayyip Erdogan, hat die Präsidentschaftswahl am Sonntag dem vorläufigen Ergebnis zufolge bereits im ersten Wahlgang gewonnen. Nach Auszählung von gut 95 Prozent der Stimmen kam Erdogan auf rund 52 Prozent. Der Kandidat der beiden größten Oppositionsparteien, Ekmeleddin Ihsanoglu, erreichte laut dem auf der Internetseite der Zeitung "Hürriyet" veröffentlichen, vorläufigen Auszählungsergebnis gut 38 Prozent. Der zur kurdischen Minderheit gehörende Politiker Selahattin Demirtas kam demnach auf knapp zehn Prozent der Stimmen. Die Wahlbeteiligung betrug über 70 Prozent. Es war das erste Mal, dass die türkische Bevölkerung direkt über ihr Staatsoberhaupt abgestimmt hat.
Quelle: dts Nachrichtenagentur