Schulz: CDU versteckt Juncker im Wahlkampf und plakatiert nur Merkel
Archivmeldung vom 19.05.2014
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Spitzenkandidat der SPD für die Wahl zum Europäischen Parlament, Martin Schulz, hat der CDU vorgeworfen, seinen Kontrahenten um den Posten des EU-Kommissionspräsidenten, Jean-Claude Juncker, im Europawahlkampf zu verstecken und stattdessen nur Bundeskanzlerin Angela Merkel zu plakatieren. Der deutsche Vizekanzler und SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel unterstütze ihn in dem Ziel, ein möglichst gutes Ergebnis für die SPD in Deutschland zu erreichen und Kommissionspräsident zu werden, sagte Schulz im Gespräch mit der "Leipziger Volkszeitung". "Die sozialdemokratische Fraktion und die sozialdemokratischen Regierungschefs unterstützen mich ebenfalls voll und ganz. Und zwar ganz offen."
Das sei der Unterschied zu Herrn Juncker: "In Deutschland versteckt ihn die CDU und plakatiert nur Angela Merkel." Die Union hat unterdessen den Endspurt im Europawahlkampf eingeläutet: "CDU und CSU wollen gemeinsam klar stärkste Kraft in Deutschland werden", sagte CDU-Spitzenkandidat David McAllister bei der Vorstellung eines Wahlaufrufs beider Parteien am Montag in Berlin. Die Schwesterparteien, die für die Wahl zum Europäischen Parlament am kommenden Sonntag jeweils eigene Wahlprogramme haben, werben mit dem Aufruf auch zusammen um Stimmen. Die SPD setzt im Endspurt des Europawahlkampfes ihrerseits auf die hohen Popularitätswerte von Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier. In einer gemeinsamen Erklärung mit Schulz wirbt der Außenminister für Frieden, Verständigung und Zusammenarbeit in Europa.
Im letzten ARD-"DeutschlandTrend" hatte die Union zwei Prozentpunkte verloren, blieb mit 37 Prozent aber weiterhin klar stärkste Kraft. Die SPD kam in der Umfrage unverändert auf 27 Prozent. Die Europawahl findet am kommenden Sonntag statt.
Juncker und Schulz werben für hohe Wahlbeteiligung
Eine Woche vor der Wahl zum Europäischen Parlament haben die Spitzenkandidaten von Europäischer Volkspartei und Sozialisten, Jean-Claude Junker und Martin Schulz, dazu aufgerufen, wählen zu gehen. Gegenüber "Bild" sagte Juncker: "Europa muss auch künftig mit einer starken Stimme sprechen können. Dazu ist jede einzelne Stimme ein wichtiger und notwendiger Beitrag." Für ihren Appell ließen sich beide Politiker gemeinsam fotografieren. Martin Schulz sagte der Zeitung: "Mit Ihrer Stimme können Sie dafür sorgen, dass es in Europa gerechter zugeht und Steuer-Schlupflöcher für Millionäre geschlossen werden. Sie können mich dabei unterstützen, die EU weniger bürokratisch und demokratischer zu machen. Und Sie können verhindern, dass Nazis und Extremisten mit ihren Hassparolen den Namen unseres Landes im Europaparlament beschmutzen." Auch Juncker warb darüber hinaus für sein Programm. "Bei dieser Europawahl kommt es darauf an: Ich will als Kommissionspräsident den erfolgreichen christdemokratischen Kurs fortsetzen, die Staatsfinanzen in ganz Europa wieder in Ordnung bringen und die EU auf klaren Wachstumskurs führen. Die europäischen Sozialisten sind dagegen wie Christoph Columbus: Wenn sie losfahren, wissen sie nicht, wo sie hin wollen. Wenn sie ankommen, wissen sie nicht, wo sie sind. Und all das auf Kosten des Steuerzahlers. Wir brauchen in Europa jetzt keine sozialistischen Abenteuer. Sondern vernünftige christdemokratische Politik, die Arbeitsplätze schafft, ohne neue Schuldenberge aufzuhäufen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur