Niederlande: Rechtsruck bei den Parlamentswahlen
Archivmeldung vom 10.06.2010
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.06.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Thorsten SchmittNach den gestrigen vorgezogenen Parlamentswahlen in den Niederlanden steht die rechtspopulistische Partei PVV von Geert Wilders als drittstärkste Kraft fest. Sozialdemokraten (PvdA) und Liberale (VVD) liegen nach Auszählung von 96,5 Prozent der Stimmen nahezu gleichauf. Die Christdemokraten von Ministerpräsident Jan Peter Balkenende verloren erheblich und fallen damit noch hinter die PVV zurück.
PPV-Chef Wilders betonte: "Wir wollen regieren." Dazu strebe er eine Koalition mit der rechtsliberalen VVD und den Christdemokraten an. Die Koalitionsbildung dürfte sich nach diesem Wahlergebnis schwierig gestalten, da der Spitzenkandidat der Liberalen, Mark Rutte, ebenfalls einen Anspruch auf das Amt des Ministerpräsidenten anmeldete. Er wäre der erste liberale Regierungschef in den Niederlanden seit dem ersten Weltkrieg. Balkenende zog aus dem schlechten Wahlergebnis die Konsequenzen und trat noch in der Nacht als Parteivorsitzender zurück.
Quelle: dts Nachrichtenagentur