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Mexiko will Handel mit anderen großen Staaten ausbauen

Archivmeldung vom 22.02.2017

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.02.2017 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Luis Videgaray Caso
Luis Videgaray Caso

Foto: PresidenciaMX 2012-2018
Lizenz: CC BY-SA 3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Mexiko hat angekündigt, den Handel mit anderen großen Staaten wie Deutschland auszubauen. "Wir haben begriffen, wie wichtig Deutschland für uns ist und welche gemeinsamen Chancen wir haben", sagte der mexikanische Außenminister Luis Videgaray Caso der "Welt". Die Präsenz deutscher Firmen in Mexiko sei schon gut, aber ausbaufähig, "gerade beim derzeitigen Stand der weltwirtschaftlichen Entwicklung", sagte Videgaray.

Mexiko habe von der Bundesregierung und von deutschen Firmen viele Bekundungen der Solidarität erfahren. Das schätze Mexiko sehr. "Wir hoffen aber vor allem, dass Europa und Deutschland zur Beschleunigung eines moderneren Handelsabkommens mit Mexiko beiträgt", sagte Videgaray unter Verweis auf die im vergangenen Jahr begonnenen Verhandlungen. "Wir brauchen es dringend." Auch mit China gebe es enge Beziehungen.

"Wir registrieren seit einigen Jahren immer mehr chinesische Investitionen in unserem Land, aber auch unsere Exporte dorthin nehmen zu", sagte Videgaray. Chinesische Banken etablierten sich in Mexiko, chinesische Firmen nähmen an Ausschreibungen teil, beispielsweise im Infrastrukturbereich oder in der Erdölindustrie. "Alles läuft gut - und auf der Basis gegenseitigen Respekts", so Videgaray.

Der Chefdiplomat, der bis Anfang des Jahres vier Jahre lang Finanzminister war, warnte die Regierung in Washington vor einer Auflösung oder Aushöhlung des Handelsabkommens Nafta, das beide Länder gemeinsam mit Kanada im Jahr 1994 unterzeichnet hatten. Durch die Freihandelszone seien in den USA mehr als sechs Millionen neuer Jobs entstanden.

"Nehmen sie nur mal Texas mit seinem großen Überschuss gegenüber Mexiko, oder auch Michigan, da hingen 160.000 Arbeitsplätze direkt von den Exporten nach Mexiko ab", sagte der Wirtschaftswissenschaftler, der an der US-Elite-Universität MIT promoviert hat. Mexiko wickelt derzeit etwa zwei Drittel seines Außenhandels mit den Vereinigten Staaten ab.

In Bezug auf die Pläne Donald Trumps, an der US-mexikanischen Grenze eine hohe Mauer zum Schutz gegen Migranten zu bauen, sagte Videgaray, der Zuwandererstrom habe sich längst umgekehrt. "Immer mehr Leute kehren zurück, und die jungen gehen nicht mehr fort, sondern sehen hier ihre Zukunft", sagte Videgaray. Es seien zurzeit vornehmlich Menschen aus Mittelamerika, die von Mexiko aus in die USA drängten.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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