Russlands UN-Botschafter zu Syrien-Krieg: Menschenleid wird politisch ausgespielt
Archivmeldung vom 09.02.2016
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Freigeschaltet durch Thorsten SchmittDer Syrien-Konflikt hat so umfassende Folgen nach sich gezogen, wie sie die Weltgemeinschaft seit dem Zweiten Weltkrieg nicht mehr erlebt hat, wie der russische UN-Botschafter Vitali Tschurkin in einem Interview für den Fernsehsender Russia Today sagte.
Die deutsche Ausgabe des russischen online Magazins "Sputnik" berichtet weiter: "Wie mir scheint, hat die Welt seit dem Zweiten Weltkrieg nichts Derartiges mehr erlebt. Deshalb müssen wir alles nur Mögliche tun, um die Situation wiedergutzumachen. In erster Linie heißt es, eine politische Lösung zu finden und die Kampfhandlungen zu stoppen“, so Tschurkin.
Für die Konfliktlösung müsse auf örtlicher Ebene gearbeitet werden, so der Diplomat. „Es gibt beispielsweise belagerte Orte und schwer zugängliche Orte. Wir in der Uno leisten eine intensive Arbeit in diesem Bereich – hier in New York, und in Genf, wo Organisationen der Uno angesiedelt sind, die sich mit humanitärer Hilfe befassen. Wir stehen in ständigem Kontakt mit den syrischen Behörden, um all die Probleme lösen zu können, die heute die humanitären Organisationen daran hindern, ihre Arbeit zu leisten und Hundertausenden Syrern humanitäre Hilfe zu erweisen“, so Tschurkin.
„Die Leiden der Zivilbevölkerung werden oft als Trumpf in einem politischen Spiel ausgenutzt. Dabei ist das Ausmaß der Tragödie, mit der die Zivilisten in Syrien heute konfrontiert sind, nicht zu unterschätzen. (…) Millionen von Menschen sind obdachlos geworden. Manche von ihnen waren gezwungen, in einem anderen Land Zuflucht zu suchen, andere halten sich in Syrien auf. Mehr als 250.000 Menschen sind getötet worden“, sagte Tschurkin."
Quelle: Sputnik (Deutschland)