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Ex-Planungschef der Hardthöhe: "Flaues Gefühl" bei der Kongo-Mission

Archivmeldung vom 17.05.2006

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2006 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Jens Brehl

Vizeadmiral a.D. Ulrich Weisser, der frühere Chefplaner im Verteidigungsministerium, sieht die vom Bundeskabinett beschlossene Kongo-Mission mit großer Skepsis: "Ich halte von der ganzen Operation wenig", sagte Weisser dem in Berlin erscheinenden Tagesspiegel (Donnerstag-Ausgabe).

"Ich habe Bedenken, ob ein relativ kleines Truppenkontingent mehr ist als ein Signal an die Bevölkerung des Kongo, dass Europa an Frieden und Stabilität in ihrem Land interessiert ist", sagte Weisser, der von 1992 bis 1998 Chef des Planungsstabs der Hardthöhe war. Zudem könnten in einem Land wie dem Kongo, wo Infrastruktur kaum in Ansätzen vorhanden sei, die Soldaten einer modernen, hochtechnisierten Armee wie der Bundeswehr "außerhalb der Hauptstadt gar nichts" ausrichten. Er habe bei dem Einsatz "ein flaues Gefühl".

Weisser sagte, es habe wohl "einen gewissen politischen Druck der EU" auf die Deutschen gegeben, "etwas zu tun, ohne dass bisher erkennbar ist, ob dahinter auch ein politisches Konzept steht. Das Verteidigungsministerium konnte sich da nicht aus der Verantwortung stehlen, zumal das Hauptquartier für die Vorbereitung des Einsatzes in Potsdam steht."

Weisser trat gleichzeitig der vom FDP-Politiker Wolfgang Gerhardt vertretenen Ansicht entgegen, dieser Einsatz sei einer der schlechtest geplanten überhaupt. "Das Thema steht nun schon seit etwa fünf Monaten auf der Tagesordnung. Einen Einsatz mit etwa 800 Soldaten in dieser Zeit zu planen, das ist weder für das Verteidigungsministerium noch für die militärisch Zuständigen eine Übung, an der sie verzweifeln müssen", sagte Weisser.

Quelle: Pressemitteilung Der Tagesspiegel

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