Juncker für Flüchtlingsabkommen mit afrikanischen Staaten
Archivmeldung vom 17.10.2016
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Freigeschaltet durch André OttEU-Kommissionspräsident Jean-Claude Juncker hat sich vor dem EU-Gipfel am Donnerstag für Flüchtlingsabkommen mit afrikanischen Staaten ausgesprochen. "Wir setzen auf maßgeschneiderte und vertiefte Partnerschaften mit wichtigen afrikanischen Herkunfts- und Transitländern", sagte Juncker der "Bild am Sonntag". Das Flüchtlingsabkommen mit der Türkei sei ein Beleg dafür, dass Europa seine Grenzen nicht gegen, sondern nur mit seinen Nachbarn gemeinsam wirksam schützen können, so Juncker. "Doch was für die Türkei funktioniert lässt sich natürlich nicht einfach per Blaupause auf alle andere Länder übertragen."
Für die Abkommen mit afrikanischen Staaten entscheidend sei, "dass wir nicht nur Rücknahmeabkommen aushandeln, sondern auch bei den Fluchtursachen ansetzen. Es geht darum, Perspektiven vor Ort zu schaffen", so der Kommissionspräsident. Gleichzeitig lobte Juncker den Erfolg des Türkei-Abkommens: "Das Abkommen mit der Türkei funktioniert."
Während im Oktober 2015 noch an einem einzigen Tag 10.000 Flüchtlinge auf den griechischen Inseln angekommen seien, seien es heute nur noch durchschnittlich 100 pro Tag. "Mehr als 640 irreguläre Migranten wurden in die Türkei zurückgebracht und 1.833 syrische Flüchtlinge aus der Türkei innerhalb der EU umgesiedelt", so Juncker. "Damit haben wir es geschafft, das Geschäftsmodell der Schlepper zu zerstören und die Ankunft der Flüchtlinge zu begrenzen und zu steuern."
Zum steigenden Flüchtlingsaufkommen in Italien sagte Juncker: "Wir stehen den italienischen Behörden mit Personal und Geldern bei und zeigen uns solidarisch. Schließlich bedeuten gemeinsame Grenzen nicht nur Freiheit innerhalb Europas, sondern auch gemeinsame Verantwortung.
Hier hat Europa am 6. Oktober einen großen Schritt nach vorn gemacht: Wir haben jetzt endlich eine europäische Grenz- und Küstenwache zur Sicherung unserer Außengrenzen. So können wir künftig viel schneller mit vereinten Kräften handeln."
Quelle: dts Nachrichtenagentur